Sandra, Thomas & Lola

Sandra, Thomas und Lola sind immer gemeinsam in Wien unterwegs. Sie haben uns erzählt was sie an dem Leben in der Stadt so schätzen und was besser funktionieren könnte. 

 
Erzähl uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

Ich bin mit Hunden aufgewachsen (Sandra). Als unser letzter Hund dann sehr jung verstorben ist, und meine Oma krank wurde, war das Thema Hund eigentlich abgeschlossen, da meine Eltern beide Vollzeit arbeiten und keine Zeit für einen Hund haben. Für mich war das Thema aber nie wirklich abgeschlossen, ich hab es immer vermisst, von einem Hund begrüßt zu werden beim heimkommen, etwas hat einfach gefehlt. Als ich dann nach Wien zog schwankte ich immer mit dem Gedanken mir einen Hund anzuschaffen, es war mal mehr und mal weniger seriös. Als ich dann Thomas kennenlernte und unsere Freunde sich auch einen Hund anschafften waren die Umstände sozusagen perfekt. Dann fehlte nur noch der passende Hund! Und als ich dann Lola im Inserat auf Animalhope gesehen hab, hab ich gewusst – sie muss es werden! Eine Woche später sitzen wir im Auto heim von der Pflegestelle, mit einem kleinen weißen Fellknäuel im Arm ☺

Wie organisiert ihr Studium, Arbeit und Hund?

Wir haben Lola von klein auf ans Alleinesein gewöhnt, weil wir wussten, dass sie von Zeit zu Zeit länger alleine bleiben muss. Da Thomas Vollzeit arbeitet und ich auch teilweise jeden Tag 8h Uni habe, kommt es vor, dass Lola auch mal den ganzen Tag alleine bleiben muss. Sie ist es jedoch wie gesagt gewohnt und hat sich (zu unserer Verwunderung) von anfang an vorbildlich alleine daheim benommen. Wir können uns jedoch so glücklich schätzen, dass wir Freunde haben, die uns unterstützen, wann immer sie Zeit haben. Das heißt, wenn wir beide länger nicht daheim sind, verbringt Lola manchmal einen Spieletag bei ihren Freunden. Auch umgekehrt, wenn jemand im Urlaub ist, helfen wir uns alle gerne gegenseitig aus und nehmen Hunde bei uns auf, einfach weil wir finden, dass es für alle beteiligten am Besten ist, wenn die Hunde beisammen sind, und keine Hund in eine Hundepension oder so gehen muss, wo er/sie niemanden kennt. Außerdem sind Freunde dafür da ☺

Bitte beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

Wir gehen meistens morgens mit Lola in die Hundezone, dort kann sie sich, je nachdem welche Spielgefährten da sind, austoben und danach schläft sie eigentlich meistens bis zum Nachmittag durch. Je nachdem, wie es Studium oder Job zulassen gehen wir dann meistens in den Auer Welsbach Park, treffen (Hunde)freundInnen, oder machen Ausflüge. Wenn weniger Zeit für Ausflüge oder Spazierengehen bleibt, beschäftigen wir uns daheim sehr viel mit ihr, versuchen, ihr dennoch etwas Spaß zu ermöglichen. Lola ist ein sehr ruhiger Hund, und akzeptiert es auch problemlos, wenn wir an manchen Tagen keine Zeit haben, lange Spaziergänge mit ihr zu unternehmen.

Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

Die größte Herausforderung oder eher Angst unsererseits ist, dass Lola Gift erwischt, was immer wieder ausgelegt wird. Besonders im Auer Welsbach Park hört man des öfteren, dass Hunde etwas erwischen und es nicht immer gut ausgeht. Eine weitere Herausforderung ist derzeit noch, dass Lola noch nicht kastriert ist. Während ihrer Läufigkeit können wir dann nur Spaziergänge machen und müssen Hundezonen meiden, außer es sind keine Rüden unterwegs. Wir sind dennoch noch sehr unschlüssig, ob wir Lola kastrieren lassen sollen oder nicht.

Wenn ihr was unternehmt, ist da Lola immer dabei? Und wie sieht das bei euch aus, was sind Unternehmungen die ihr gerne mit Lola gemeinsam macht?

Lola ist praktisch immer mit dabei. Ausnahmen sind nur, falls Restaurants Hunde nicht erlaubt, die Unternehmung für sie unnötig viel Stress bedeuten würde, oder wir ohne Lola einfach schneller sind, zum Beispiel beim Einkaufen gehen. Abgesehen von diesen Gründen versuchen wir, Lola immer und überall mit hinzunehmen, wir haben das auch von Anfang an gemacht und somit ist sie sehr daran gewöhnt, z.B. in Restaurants Ruhe zu geben. Auch in den Urlaub nehmen wir Lola sehr gerne mit. Dann achten wir natürlich darauf, dass wir Hotels auswählen, in denen Hunde erlaubt und auch gerne gesehen sind. Erst im Sommer waren wir in der Steiermark wandern, dabei war Lola sehr in ihrem Element, sie liebt es zu klettern und war wohl am Ende des Tages am wenigsten erschöpft von uns dreien. In Wien gehen wir sehr gerne am Wilheminenberg spazieren, im Wienerwald, oder schlendern einfach zu dritt durch die Stadt.

Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

Das wichtigste ist wohl, den Hund von klein auf auf die Stadt zu gewöhnen. Wir denken ein Hund sollte besonders in der Stadt neben lauten Straßen oder in engen Fußgängerzonen brav an der Leine gehen können, und sich dabei ruhig verhalten. Hundeparks sind eine super Möglichkeit, den Hund von klein auf mit anderen Hunden zu sozialisieren. Lola hat dabei eine sehr große Entwicklung durchgemacht. Sie war Anfangs sehr schüchtern und ängstlich, jetzt spielt sie am liebsten mit den ganz Großen. Bei Hundezonen/parks sollte man am Anfang darauf achten ,wenn der Hund noch nicht so auf einen gewöhnt ist, dass man eingezäunte Plätze vor uneingezäunten Parks bevorzugt. Wir waren anfangs immer im Hadikpark, welcher direkt neben dem Auer Welsbach Park ist, da Lola noch nicht 100% brav gekommen ist. Seit sich das gebessert hat, gehen wir eigentlich nur mehr in den Auer Welsbach Park, obwohl der Hadikpark auch sehr groß und schön ist.

Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

Besonders in der Gegend um unsere Wohnung ist es leider der Fall, dass sehr viele HundehalterInnen keine Gacki-Sackerl verwenden. Das ist einerseits eine enorme Geruchsbelastung, wenn man morgens spazieren geht, und andererseits für Lola auch eine extreme hygienische Belastung. Man kann nicht ununterbrochen schauen, ob Lola an etwas schnuppert, was nicht sehr gesund aussieht, oder nicht. Außerdem sind einige Leute im Viertel bereits verärgert und starren einen an, wenn sie sehen, dass Lola ihr Geschäft erledigt (obwohl wir es immer aufsammeln). Wir würden uns wünschen, dass andere HundehalterInnen in dem Fall pflichtbewusster agieren und sich darum bemühen, dass Grünflächen Grünflächen bleiben und nicht gänzlich zu Hundeklos werden.

Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Wien?

Am meisten an Wien schätzen wir, dass es so eine enorm grüne Stadt ist. Wir waren mit Lola schon in vielen anderen Städten in Europa, die alle durchaus schön waren, jedoch keine einzige Stadt hat soviele Grünflächen mit Hundeparks wie Wien. Sehr schön ist auch, dass in Wien fast in jedem Lokal Hunde erlaubt sind. Auch das ist keineswegs Standard in europäischen Städten. Das Schönste am Leben in der Stadt mit Hund ist allerdings, dass nicht nur Lola, sondern auch wir hier Freunde gefunden haben. Es ist toll, nicht immer alleine mit Lola in den Park zu gehen, sondern sich mit Freunden zu treffen, und Lola eine riesige Freude mit ihren Spielgefährten bereiten zu können.

Wenn ihr mehr von Sandra, Thomas & Lola sehen wollt könnt ihr Sandra auf Instagram folgen, sie macht wundervolle Bilder von ihren Reisen und Ausflügen.

Fotos: Copyright © Jolly Schwarz


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