• Elisabeth & Funny

    [intro_paragraph] Klein aber oho. So könnte man Funny beschreiben, deren Name sozusagen Programm ist. Gemeinsam mit Elisabeth bildet sie ein eingespieltes Team, das sich beinahe wortlos verständigt und so den Stadtalltag gemeinsam erlebt.  [/intro_paragraph]

     Die Stadthunde Elisabeth Binder Texterin Funny Australian Silky Terrier Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Erzähl uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Funny ist mein erster Hund und begleitet mich nun schon seit 12 Jahren, also beinahe mein halbes Leben. Ich wollte aber schon immer einen bellenden Vierbeiner an meiner Seite haben, schon seit ich denken kann. Irgendwann hatte ich dann meine Familie überzeugt und die Suche nach dem neuen Familienmitglied konnte starten: Erst in Tierheimen und Auffangstationen, schließlich auch bei Züchtern diverser Rassen. Denn wir wollten dem Hund genügend Zeit zur Eingewöhnung geben und daher alles mit den Sommerferien abstimmen. Schließlich haben wir uns dann in die Rasse Australian Silky Terrier verliebt und eine ebenso engagierte wie herzliche Züchterin in Deutschland gefunden, die gerade einen Wurf geplant hatte. So kam eins zum anderen und als Funny dann endlich zuhause war, hat sie sich wahnsinnig schnell eingelebt – und wirklich jeden um die Pfote gewickelt.

    Funny begleitet dich mit in die Arbeit. Hast du ein paar Tipps zu Hunden im Büro?

    Da Funny klein (aber oho!) und sehr folgsam ist, kann ich sie fast überall hin mitnehmen – und mir sicher sein, dass sie schnell neue Fans für sich gewinnt. Natürlich habe ich aber das Glück, dass meine Kollegen hundefreundlich sind und sie gerne als neue Mitarbeiterin willkommen geheißen haben. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass es mit einem Hund im Büro klappen kann, gleich gefolgt von einer guten Erziehung. Ein Hund, der partout nicht hören will und durch Gebell oder dergleichen mehr ablenkt als zu einem angenehmen Arbeitsklima beizutragen, ist leider kein geeigneter Begleiter für den Büroalltag. Und was auch wichtig ist: Dem Hund genügend Abwechslung zum für ihn oft langweiligen Büroalltag bieten.

    Bitte beschreib deinen typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Unser Alltag ist unter der Woche – wie es der Name schon nahelegt – nicht sehr spektakulär. Wenn Funny mich nicht in die Agentur begleitet, dann ist sie bei meinen Eltern und macht dort, was Hunde eben so machen: essen, schlafen, faulenzen und jeden Grashalm beschnuppern, der ihr beim Spazierengehen unter die Nase kommt. In der Arbeit startet sie erstmal mit einer Runde durch die Büros – könnte ja sein, dass hier etwas Essbares abzustauben ist – und dann döst sie meistens, bis wir mittags eine kleine Runde raus gehen. Das Ganze wiederholt sich am Nachmittag bis zum Feierabend.

    Wo liegen deiner Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Da Funny und ich im grünen Teil des 14. Bezirks leben, kennen wir viele der „klassischen“ Probleme im Stadtleben nur von Erzählungen. Was ich allerdings manchmal selbst beobachte, ist die Tatsache, dass das Zusammenleben von Menschen & Hunden nicht immer ganz selbstverständlich ist. Viele Menschen sind Hunden gegenüber nicht unbedingt aufgeschlossen – weil sie Angst haben oder sie schlichtweg ablehnen. Das ist sehr schade, manchmal aufgrund von negativen Erfahrungen aber auch verständlich. Dennoch würde ich mir gerade bei Eltern wünschen, dass sie ihre Kinder nicht regelrecht wegzerren, wenn ein Hund vorbei geht. Natürlich sollen sie nicht gleich auf jeden Vierbeiner zulaufen, denn viele Hunde mögen das gar nicht, aber man kann Respekt vor einem Tier auch anders vermitteln, als durch negative Emotionen.

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    Funny ist sehr gut erzogen. Wie sieht euer Training aus?

    Funny und ich waren früher regelmäßig in der Hundeschule, wobei wir dort wesentlich mehr Spaß beim Agility hatten als in den diversen „Unterordnungs“-Kursen (deren Bezeichnung ich auch nicht sonderlich mag). Wir haben außerdem zuhause immer sehr viel geübt, besonders, als sie noch jung war. Auch heute lernt Funny hin und wieder etwas Neues – sie ist dann auch immer ganz ehrgeizig. Ich führe diesen Eifer aber tatsächlich hauptsächlich auf ihre geliebten „Keksi“ zurück, weniger auf ihre Freude am gemeinsamen Arbeiten 😉

    Wir arbeiten dann mit dem Clicker, das klappt sehr gut. Funny hat schnell gelernt, dass der Klick etwas Gutes bedeutet und so eine Reihe von Tricks gelernt. Mein Favorit ist definitiv, dass sie die Waschmaschine ausräumen kann – wenngleich wir das bisher nur mit ein paar T-Shirts und Geschirrtüchern geübt haben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    Hast du ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Der wichtigste Tipp ist meiner Meinung nach, dass man seinem Hund auch etwas Abwechslung gönnen sollte. Wer in der Stadt wohnt und nur wenig Grünflächen in der Nähe hat, sollte sich gerade an den Wochenenden Zeit nehmen, mit seinem Vierbeiner raus zu fahren und einfach mal in der Natur zu sein. Er wird es euch danken.

    Was würdest du dir wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mehr Toleranz. Sowohl von der Politik als auch von den Mitmenschen. Ich habe den Eindruck, durch Kampagnen wie jene mit dem „Gackerl-Sackerl“ werden Hundebesitzer im Allgemeinen mehr an den Pranger gestellt, als dass sie für ein harmonisches Miteinander beitragen. Zusätzlich wünsche ich mir aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein von den Hundehaltern – denn dann würde es mitunter gar nicht zu solchen Kampagnen kommen.

    Zum Abschluss: Was ist für dich das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in Wien?

    Auch wenn es schon fast abgedroschen wirkt, so kann ich mich nur dem Zitat von Heinz Rührmann anschließen, der einst sagte: „Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber es lohnt sich nicht“. Funny bereichert meinen Alltag schon alleine, weil sie sich so freut, wenn ich nachhause komme (außer sie schläft gerade, dann ist sie ganz Terrier und begrüßt mich erst, sobald ihr danach ist – aber dafür mit genauso viel Begeisterung). Und egal, ob man nun in der Stadt, in deren Randbezirken oder am Land wohnt: Mit einem Hund hat man einen wunderbaren Begleiter an seiner Seite, der einem einfach immer ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

    Die Stadthunde Elisabeth Binder Texterin Funny Australian Silky Terrier Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Übrigens: Elisabeth & Funny sind Bestandteil unseres Stadthunde-Teams. Elisabeth zeichnet sich für viele Texte auf der Website verantwortlich und hat es geschafft, unsere Idee wundervoll in Worte zu fassen. Funny sorgt inzwischen mit ihrer frechen Art für Heiterkeit und ist Justice & Fipsi eine liebe Spielkameradin. An dieser Stelle möchten wir uns herzlichst bei Elisabeth und Funny dafür bedanken, dass sie Teil unseres Teams sind. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Sophie, Max & Rosie

    [intro_paragraph] Sophie, Max und Rosie sind ein eingespieltes Team. Die Drei bilden eine kleine Familie, die Rosie vervollständigt. [/intro_paragraph]

     

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    ERZÄHLT UNS BITTE EIN BISSCHEN VON EURER GESCHICHTE: WIE HABT IHR ZUEINANDER GEFUNDEN?

    Sophie: Da ich mit Hunden aufgewachsen bin, war es für mich nur noch eine Frage der Zeit… Anfangs als wir nach Wien gezogen sind, waren wir uns noch nicht so sicher, ob es eine gute Idee wäre, einen Hund in der Wohnung zu halten. Nach und nach wurde die Sehnsucht aber doch größer und die Argumente für die Anschaffung eines Hundes haben sich angehäuft. Unsere Freundin hat dann einen tollen Hund über eine Tierschutzorganisation in Bulgarien gefunden und da waren wir dann überzeugt. Via Facebook habe ich dann viele Organisationen und Tierheime verfolgt, um DEN Hund zu finden. Ein paar Tage nach meinem 21. Geburtstag stieß ich dann auf Rosies Anzeige. Ich wusste gleich, dass sie zu uns gehört – ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk sozusagen.

    Über die Organisation Animalhope Nitra und eine liebe Freundin die mit ihrem Partner oft Pflegehunde von dort aufnimmt, haben wir es dann geschafft, Rosie nach Österreich zu holen. Der kleine Wirbelwind hat dann ein paar Tage bei den beiden verbracht, bis wir sie dann am 7. März 2015 in unserer Familie willkommen heißen durften.

    Ihr seid beide Berufstätig. Wie organisiert ihr euch? Könnt ihr Rosie mit in die Arbeit nehmen?

    Max: Da ich selbständig bin, kann ich mir meine Zeit teilweise recht gut einteilen, beziehungsweise arbeite ich viel von zu Hause aus. Ab und zu darf Rosie auch mitkommen zu Fotoshootings, wenn das für den Kunden ok ist. Tagsüber kann sie recht gut alleine bleiben, wenn ich aber länger als 4 Stunden weg bin, kann Sophie sie auch mit in die Arbeit nehmen. Wenn wir gemeinsam einen Job haben, oder mal auf ein Konzert oder ins Kino gehen wollen, dann haben wir viele liebe Freunde, die sich dazu bereit erklärt haben den Babysitter für Rosie zu spielen. Auch unsere Eltern in Niederösterreich freuen sich immer, wenn sie mal 1-2 Tage auf Rosie aufpassen dürfen.

    Bitte beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Alltag gibt es bei uns eigentlich kaum. Aufgrund von Jobs und Studium gestaltet sich jeder Tag anders. Da ist auch Rosies Tagesablauf immer unterschiedlich.
    Ihr idealer Tag aber würde so aussehen:

    • Bis 10:00 unter der Bettdecke an Fraulis Beine gekuschelt ausschlafen
    • Gemütlich aufstehen und sich genüsslich an ein sonniges Plätzchen in der Wohnung legen
    • Gegen 11:45 kurz mal auf die Wiese ums Eck, um das nötigste zu erledigen
    • Um 12:15 ein leckeres Mahl verspeisen
    • Bis 15:00 Uhr mit Herrli auf dem Sofa kuscheln
    • Um 15:30 mit Herrli und Frauli nach Neuwaldegg zur Hundewiese fahren und ganz viel Balli spielen, vielleicht dann noch im kleinen Bach eine Abkühlung genehmigen
    • Abends wieder Heim fahren, und gleich wieder schlafen gehen oder die beste Freundin Lola zum Spieleabend einladen

    (ab und zu schaffen wir es auch, ihr diesen Luxus zu genehmigen 😉 )

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Sophie: Für mich sind es definitiv die Öffis. Da ich nur ein Semesterticket habe, muss ich für Rosie immer ein Ticket kaufen, wenn ich sie nicht gerade in einer Tasche durch die Gegen tragen möchte. Das ist für mich ein kleiner Problempunkt, denn ein kleiner Hund wie Rosie nimmt in den Öffis kaum Platz weg, sitzt auf dem Schoß oder unter dem Sitz und mit Beißkorb und Leine kann somit auch nichts passieren. Der Beißkorb und Rosie sind keine großen Freunde, sobald sie den draufbekommt, bewegt sie sich mit ca. 1,5 kmh voran und die anderen (gestressten) Leute in der Ubahnstation finden das natürlich nicht so super, wenn da einer so „owezaht“.

    Max: Wien bietet zwar viele super Möglichkeiten zum Spazieren gehen mit Hund, aber es ist trotzdem immer ein bisschen schwierig, Rosie so oft wie möglich etwas Abwechslungsreiches bieten zu können. Wir haben zum Glück ein Auto, mit dem wir schnell im Grünen sind, aber ohne Auto ist das schon eine Herausforderung.

    Wie wir Menschen haben auch unsere Hunde ihre besonderen Vorliebe & Ticks.
Was sind Rosies besondere Vorlieben & Ticks?

    Rosie ist ein richtiges Fauli. Am liebsten ist es ihr, wenn wir ganz lange Nachmittagsschläfchen machen, bei denen sie auf unseren Bäuchen dahin dösen kann.

    Nachts schlaft sie am liebsten unter der Bettdecke. Je wärmer und finsterer, desto besser.

    Wenn’s drauf ankommt, kann sie aber auch ein richtiges Energiebündel sein… zum Beispiel, wenn man ihr Balli dabeihat. Dann hat sie nur mehr Augen für das gelbe Quietschding und alles andere ist uninteressant.

    Futtertechnisch sind ihre Vorlieben sehr extravagant. Cashewnüsse, Kokosöl und Erdnussbutter sind ihre Snack-Leckerli-Favoriten.

    Anfangs war sie recht wasserscheu, aber nach einigen Urlauben am Meer und Ausflügen zu verschiedenen Gewässern, ist sie eine richtige Wasserratte geworden. Egal ob der Brunnen im Park, das Meer oder die zugefrorene Donau im Winter….

    Eigentlich ist Rosie der perfekte Hund ,… leider hat sie aber durch ihre Vorgeschichte doch einen kleinen Schaden davongetragen. Sie wurde mit knapp 5 Monaten ausgesetzt und angeleint zurückgelassen. Dadurch haben sich große Verlustängste in ihr breit gemacht und sie findet es nicht sonderlich toll, wenn sie (vor allem am Abend) alleine zurückbleiben muss. Manchmal kommt sie schon ganz gut klar damit, aber ab und zu haben wir leider auch schon Nachrichten von unseren Nachbarn vorgefunden, die Rosies Gejaule nicht so toll finden.

    Wahrscheinlich werden wir da einfach dranbleiben müssen und viel üben, üben, üben…

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Sophie: Das Kommando „brav Lacki“ (also Pipi auf Kommando sozusagen) hat uns schon ganz viel gebracht. Wenn man Unterwegs ist und es schnell gehen muss, ist das ganz praktisch! Das hat meine Mama damals schon unserem Hund gelernt und das habe ich mir von ihr abgeschaut. Als wir Rosie bekommen haben, war sie noch nicht stubenrein, somit haben wir das gleich mit dem Loben  (wenn sie draußen gepinkelt hat) verbunden.

    Max: Wenn ich unterwegs bin mit Rosie, versuche ich öffentliche Verkehrsmittel auf kurze Strecken zu vermeiden. Das hat dann sogar zwei ganz positive Nebeneffekte:
    1. Bedeutet das weniger Stress für den Hund und mich und
    2. Spart man sich so eine Gassi-Runde.

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Sophie: weniger Regeln und Verbote und mehr verantwortungsvolle Hundebesitzer. Leinen-/Beißkorbpflicht und die hohen Strafen wären nicht notwendig, wenn einige Hundebesitzer etwas bewusster handeln würden.

    Max: Ich würde mir wünschen, dass sich die Stadt Wien ein bisschen besser um die existierenden Hundezonen kümmert. Jeder Hundebesitzer in Wien weiß, was sich dort abspielt. Von Verschmutzung durch Müll und Lebensmittelreste bis hin zu vernachlässigten Grünflächen findet man so einiges.

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in Wien?

    Das Erkunden von neuen Plätzen in der Natur aber auch das abendliche Kuscheln auf dem Sofa. Das sind jetzt nicht unbedingt Dinge, die man nur machen kann, wenn man mit einem Hund in der Stadt wohnt. Es macht eigentlich gar keinen Unterschied, wo man wohnt, sobald man einen Hund an seiner Seite hat, ist einfach alles um ein großes Stück besser.

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Wer sich nun in Rosie verliebt hat & nicht mehr genug von ihr bekommt, kann ihr auf Instagram unter rosierosiebear folgen. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz