• Was bedeutet Impulskontrolle für den Hund?

    Was ist Impulskontrolle?

    Als Impulskontrolle bezeichnet man die Kontrolle von Emotionen und Affekthandlungen. Die Impulskontrolle ist ein Teil der Selbstkontrolle. Somit wird die Impulskontrolle im Alltag besonders dann wichtig, wenn es um stressige Situationen geht und ist für ein soziales Miteinander essenziell.

    „Alles ist Impulskontrolle“

    Für uns einer der wichtigsten Sätze die wir im Training zur Impulskontrolle gehört haben.
    Sobald Hunde in unser Leben treten, müssen sie sich anpassen. Diese Anpassung verlangt von Anfang an Impulskontrolle. Manche Sachen fallen unseren Hunden leichter, andere sind besonders schwer. 

    Das ist bei jedem Hund ganz individuell. Hier ist es auch wichtig kleinschrittig zu arbeiten und sich Prioritäten zu setzten. Was ist mir besonders wichtig? Was muss mein Hund auf jeden Fall können? 
    Bei uns war das zum Bespiel im Büro nicht jedes Geräusch und jeden Besucher zu melden, und natürlich die Hundebegegnungen – somit wussten wir wo wir ansetzten können und wann für uns die gelernte Impulskontrolle am wichtigsten ist.

    Hunde lernen immer situationsabhängig.

    Unsere Hunde saugen alles in ihrer Umgebung auf: Gerüche, Bewegungen, Geräusche, sowohl positiv als auch negativ. Habt ihr für euch eure Prioritäten gesetzt? wisst ihr schon woran ihr arbeiten wollt? Das ist besonders wichtig, denn was oft vergessen wird ist:

    Geleistete Impulskontrolle verschlechtert sofort die Fähigkeit zur Impulskontrolle!

    Also sollte man sich gut überlegen wo und wann man dem Hund Impulskontrolle abverlangt. Man kann sich das wie einen Akku vorstellen. Durch Ruhe und Entspannung wird der Akku aufgeladen, durch Impulskontrolle und Stress wieder entladen. Hat der Hund die letzten Tage gut geschlafen und konnte zur Ruhe kommen, dann ist der Akku voll aufgeladen und wir können aus dieser Energie schöpfen. An solchen Tagen können wir Impulskontrolle üben bzw. auch erwarten, dass der Hund das in seinem angepassten Rahmen schaffen kann. 



    Meine persönlichen Learnings zum Thema Impulskontrolle

    Früher habe ich meine Hunde gerne als Impulskontrollübung vorm Essen warten und absitzen lassen. Das mach ich mittlerweile nur noch selten. Mir persönlich ist es besonders wichtig, dass Justice und Frieda bei Hundebegegnungen die Impulskontrolle beherrschen. Daher schau ich, dass ich nicht unbedingt Impulskontrolle dort abverlange wo wir sie nicht unbedingt benötigen. Beide sind nicht besonders aufgeregt vorm Essen, also ist das für uns nur eine Spielerei, die wir nicht unbedingt brauchen. 

    Bei euch kann aber genau das ein Trainingsthema sein. Dann macht das natürlich voll kommen Sinn. Schaut euch einfach individuell an was eure Themen sind, was ihr braucht, wo es besonders wichtig erscheint und wann es nicht unbedingt notwendig ist. Denn dann könnt ihr euch immer gezielt auf bestimmte Situationen konzentrieren. Euer Hund hat dann auch die Kapazitäten und einen Rahmen, in dem er Impulskontrolle lernen kann.

    Impulskontrolle und Ruhe gehen Hand in Hand

    Ohne das Eine funktioniert das Andere nicht und umgekehrt. 

    Wusstet ihr das ein erwachsener Hund durchschnittlich 18-20 Stunden Ruhe am Tag braucht? Alles unter 18 Stunden führt dazu, dass der Hund oft noch unruhiger wird und sich nur schwer konzentrieren kann. Das sollte man im Training immer im Hinterkopf behalten.

    Justice war immer schon ein sehr nervöser Hund und hat bis vor ein paar Jahren nie aktive Ruhe gelernt. Bis mich unsere Trainerin, die Meli, darauf angesprochen hat, dass ich mal beobachten soll wie lang Justice ruht und wie lang sie wirklich schläft. Das ist bei jedem Hund unterschiedlich, bei Justice aber muss man da sehr genau schauen, weil sie zwar liegt, aber oft trotzdem noch sehr viel beobachtet und sich jederzeit bereithält, aufzustehen um „dabei“ zu sein. Gerade in der Arbeit hat sie das lernen müssen, also haben wir Ruhe und Entspannung aufgebaut und konditioniert.

    Das war anfangs ein ganzes Stück Arbeit, auch dass sie die Box als Ruheort annimmt und lernt, dass sie nicht immer bereit sein muss. Sie kann auch mal schnarchend im Büro liegen und verpasst nichts. Der Aufbau der konditionierten Entspannung hat sich aber auf jeden Fall ausgezahlt, denn als das mal funktioniert hat, ist ganz viel von selber gegangen. Wir haben richtig große Erfolgssprünge im Training gehabt, da hat sich für uns echt ein Knoten gelöst.

    Konditionierte Entspannung als Ausgleich und Unterstützung zur Impulskontrolle

    Für alle „Hibbelhunde“ da draußen – Entspannung kann gelernt werden und ist was ganz Tolles. Eigentlich die beste Übung, die man mit seinem Hund machen kann!

    Dazu hat man viele Möglichkeiten. Oft hört man von konditionierter Entspannung, hier werden bestimmte Reize (Düfte, Geräusche oder auch (Wort-, Hand-) Signale) mit einem entspannten Zustand verknüpft. Wir haben es sowohl mit Musik und Lavendelöl als auch mit Wortsignal aufgebaut. 

    Der Aufbau mit der Musik und dem Duft-Öl war super easy. Wir haben die Musik einfach in der Nacht, während wir geschlafen haben, leise im Wohnzimmer abgespielt und währenddessen einen Diffuser mit Lavendel-Öl laufen lassen. Nach ca. 4-5 Wochen war das Ganze bei uns schon gut konditioniert. Immer wenn wir unser kleines Ritual gemacht haben, bemerkten wir wie die Hunde sich bereit machten schlafen zu gehen.

    Das Entspannungssignal, war da etwas komplizierter, da wir dieses ja nicht nur Zuhause und in der Arbeit anwenden wollen, sondern auch dann, wenn es um stressige Situationen geht. Wenn es darum geht den Druck raus zu nehmen und Frieda und Justice zu signalisieren „Alles ist ok, ihr könnt euch entspannen“. Der Aufbau ist eigentlich gleich. Ihr verwendet das Signal z.B. „Easy“ oder „Ist ok“ (Hauptsache es ist etwas, was schon beruhigend klingt), immer dann, wenn euer Hund gerade entspannt ist. Das wiederholt ihr wieder über einen längeren Zeitraum (1-2 Monate), bis es gut konditioniert ist. Erst dann könnt ihr es auch in eurem Alltag verwenden.

    GANZ WICHTIG: Das Signal immer wieder positiv „aufladen“. Also nicht nur in stressigen Situationen verwenden (den Fehler haben wir beim ersten Mal gemacht als es aufgebaut war), da sich sonst die Verknüpfung ändert und ihr dann sehr schnell ein Signal habt, das Stress bedeutet. Immer wieder drauf schauen es wieder in entspannten Situationen (beim Kuscheln etc.) zu verwenden.

    Mehr will ich zur konditionierten Entspannung gar nicht schreiben, denn sie gehört zwar zur Impulskontrolle dazu, aber ist ein ganz eigenes Thema, das man sehr weit ausführen kann.

    So und wie lernt mein Hund Impulskontrolle?

    Bei uns waren Hundebegegnungen ein RIESIGES Thema. Daher will ich an dem Beispiel mal erklären wie es bei uns funktioniert hat. Der erste Schritt war es ein Setting zu schaffen in dem es Justice und Frieda noch möglich war den fremden Hund zu beobachten und dabei ruhig zu bleiben. In der Stadt oft sehr schwierig, deshalb war für uns das perfekte Setting die Hundeschule, in der wir sind. Da können wir großräumig ausweichen, wir wissen die Hunde halten Abstand, und wir haben einfach ein geschütztes und kontrolliertes Umfeld, in dem wir gut üben können.  

    So wir hatten das Setting, jetzt mussten wir Menschen nur noch das Timing lernen. Und zwar zu erkennen wann Justice und Frieda NOCH ruhig sind um genau diesen Moment einfangen. Hier hat uns ein „Markerwort“ sehr geholfen, da man es sehr genau einsetzen kann und darauf eine Belohnung folgt, die das positive Verhalten bestätigt. Mit der Zeit wurde dann die Zeitspanne in der Justice und Frieda das gewünschte Verhalten gezeigt haben viel länger und wir konnten auch viel mehr bestätigen.

    Muss ich jeden Tag trainieren?

    Für uns war es immer ganz wichtig Tagesabhängig zu trainieren. Also wie vorher beschrieben zu schauen, haben die beiden überhaupt die Kapazitäten zu lernen, oder sind sie schon überlastet. Wir haben immer noch Tage an denen es schlechter geht, oder auch einfach Situationen, die es unmöglich machen das Gelernte anzuwenden. Aber das ist auch in Ordnung so. Durch diese Übungen tun wir uns so viel leichter.

    Timing ist das A & O beim Impulskontrolle üben 

    Das wichtigste bei der Impulskontrolle ist es wirklich, die Sekunden einzufangen in denen der Hund das zeigt was wir von ihm wollen und das zu belohnen. Kleinschrittig aufgebaut kann man diese Zeit dann auch ausdehnen und optimal sogar mit einem Alternativverhalten verknüpfen. Bei uns war das zum Beispiel, dass sich die beiden zu uns umdrehen und wenn sie weiter vorne sind sogar zu uns kommen, wenn sie einen Hund sehen. Damit wir uns gemeinsam vom fremden Hund wegbewegen können und eben statt dem hin und verbellen, ein neues Verhalten etablieren.

    Achtsamkeit & Reflexion beim Training

    Beachtet man die vorher genannten Dinge mit der Ruhe und dem Ausgleich, ist es eigentlich ganz „einfach“.  Oft braucht es einfach Geduld und einen ganzheitlichen Blick auf die Situation, damit man zum Ziel gelangt. Das zu lernen, war für mich eine der schwierigsten Aufgaben. Es ist aber auch wichtig mal durchzuatmen, sich zurück zu nehmen und auch mal paar Schritte zurück zu gehen, um weiter zu kommen.

    Niemand ist perfekt, denn Fehler sind menschlich und wichtig. Aus ihnen können wir lernen, um uns weiter zu entwickeln.

    Wie hat euch der Artikel gefallen?
    Wir sind schon gespannt auf eure Kommentare auf Instagram.

    Fotos © Alexandra & Christoph Krikler

  • Silvester mit Hund: Mit diesen Tipps bereitest du deinen Hund auf Silvester vor

    *unbezahlte Werbung alle Produkte in diesem Beitrag wurden Selbstgekauft

    Rechtzeitig mit dem Training beginnen

    Egal ob ihr schon lange ein Team seid und euch schon sehr gut kennt oder gerade erst beim Kennenlernen seid, die rechtzeitige Vorbereitung ist das Wichtigste für einen entspannten Silvesterabend. Optimal beginnt ihr schon ein paar Monate vor Silvester mit den Vorbereitungen. Hier sieht das Training immer gleich aus, auch wenn es nicht euer erstes Jahr gemeinsam ist, allerdings könnt ihr euch so sicher sein, dass das Gelernte vom letzten Jahr sitzt. Wenn es euer erstes Jahr ist, ist es immer gut den Hund und euch darauf vorzubereiten, damit ihr für den Ernstfall vorbereitet seid.

    Geräuschdesensibilisierung 

    Bei der Geräuschdesensibilisierung gewöhnt man den Hund langsam und schrittweise an Geräusche vor denen er sich fürchtet oder die ihn nervös machen. 


    Für Silvester gibt es hier einige Möglichkeiten:

    Wenn ihr noch nicht ganz eingespielt seid oder euch etwas schwer tut, ist es gut in einer Hundeschule einen Geräuschdesensibilisierungs-Kurs zu besuchen, da wird euch individuell auf euch und euren Hund angepasst gezeigt wie ihr das Ganze aufbaut und wie ihr damit umgeht.

    Auf Youtube könnt ihr euch Videos mit Feuerwerksgeräuschen heraussuchen. Diese könnt ihr schrittweise in euren Alltag einbauen und aufbauen. Dazu spielt ihr die Geräusche erstmal ganz leise während eurer Kuschelzeit oder während dem Essen ab und steigert die Lautstärke in kleinen Schritten. Wird es zu anstrengend für den Hund und er regt sich auf, hat man sich zu schnell gesteigert, hier muss man also wieder paar Schritte zurückgehen. Der Hund soll ja die Geräusche mit Kuscheln/Essen etc. verbinden und nicht mit Stress und Aufregung. Es ist nicht notwendig die Übung täglich zu wiederholen, jedoch sollte sie schon mehrmals die Woche gemacht werden. Nach einer gewissen Zeit erreicht die Lautstärke einen anständigen Pegel, wenn ihr da übt solltet ihr das nicht unbedingt zu den Ruhezeiten machen und es vielleicht vorher mit den Nachbarn absprechen. Euren Hund sollte das nicht stören, wenn ihr es kleinschrittig genug aufgebaut habt.

    *unbezahlte Werbung | Produkt ist selbstgekauft

    Richtiges Entspannen will gelernt sein

    Nicht jeder Hund kann richtig entspannen. Wir haben das gerade mit Justice im Büro. Sie döst zwar den ganzen Tag vor sich hin, aber wirklich entspannen, so dass sie in einen Tiefschlaf kommt kann sie da nicht, das geht nur bei uns Zuhause. Also muss die Entspannung gelernt werden, am besten baut man diese Stück für Stück auf. Dazu hat man viele Möglichkeiten. Oft hört man von konditionierter Entspannung, hier werden bestimmte Reize (Düfte, Geräusche oder auch Kommandos) mit einem entspannten Zustand verknüpft. Wir haben in den letzten Monaten den „Relaxo Dog“ in Kombination mit einem Lavendelspray verwendet. Anfangs haben wir die Musik vom Relaxo immer in der Nacht laufen lassen während wir alle geschlafen haben und haben kurz vorm Schlafen gehen den Diffuser mit Lavendelöl aufgedreht. Nach ca. 4-5 Wochen war das ganze bei uns schon gut konditioniert, immer wenn wir unser kleines Ritual gemacht haben, bemerkten wir wie die Hunde sich bereit machten schlafen zu gehen. Das Ganze kann man natürlich auch mit einer einfachen Entspannungsplaylist machen, für uns war der Relaxo wegen dem Geräuschlos-Modus interessant, weil wir ihn eben im Büro einsetzen wollen und da wollten wir nicht unsere Kollegen mit Entspannungsmusik zwangsbeglücken. 

    *unbezahlte Werbung | Produkt ist selbstgekauft

    Wichtig

    Wenn das ganze aufgebaut ist, heißt das nicht, dass das ab nun für immer funktioniert! Ihr müsst euch das wie einen Handy Akku vorstellen. Mit der Konditionierung und dem Aufbau haben wir diesen Akku voll aufgeladen. Verwenden wir jetzt diese Werkzeuge in angespannten und stressigen Situationen, dann entladet sich der Akku Stück für Stück. Wenn wir also wollen, dass das Ganze nachhaltig funktioniert, müssen wir zwischendurch den Akku wieder aufladen, also wieder für 2-3 Nächte in entspannten Situationen aufbauen. Damit der Akku sich nie komplett entlädt, denn sonst dauert das Aufladen wieder viel länger.

    Aromatherapie

    Hunde riechen besser als wir. Indem man bestimmte Dürfte (wir bevorzugen Lavendel) mit Entspannung und Ruhe verknüpft, kann man gut arbeiten. Das ist nichts anderes als konditionierte Entspannung.

    So baut ihr das auf:
    Dazu beobachtest du deinen Hund ganz genau und sobald er von sich aus entspannt ist, wird der Duft versprüht. Also wenn er am Abend mit euch am Sofa liegt und entspannt oder wenn er mal genüsslich einen Knochen zerlegt oder einfach wenn ihr schlafen geht. So wird dieser Duft mit Entspannung und Ruhe verbunden. Für den Duft könnt ihr ein Duftkissen, eine Duftspray oder einen Diffuser verwenden. Wichtig ist, dass dieser Duft für den Hund wirklich nur wahrnehmbar ist, wenn er wirklich entspannt ist, so lernt er diesen Duft mit tiefer Entspannung zu verknüpfen.

    Entspannungsmusik

    Mit Entspannungsmusik kann man natürlich auch die Entspannung aufbauen. Hierzu habe ich euch mal eine Playlist erstellt. Wichtig ist, dass ihr bei der Konditionierung immer die gleiche Playlist abspielt und zwar wirklich nur, wenn der Hund schon entspannt ist, hier geht ihr ähnlich wie beim Duft vor.

    Entspannungssignal

    Das Entspannungssignal würde ich zusätzlich aufbauen, bei uns ist es „Es ist Ok“ dieses Signal verwenden wir auch draußen, um in angespannte Situationen etwas Entspannung rein zu bekommen. Das Signal baut ihr wieder genauso auf wie den Duft oder die Musik. Wenn ihr bemerkt euer Hund ist entspannt sagt ihr das von euch ausgewählte Entspannungssignal, wenn euer Hund das mag könnt ihr natürlich auch während ihr kuschelt und ihn streichelt das Kommando sagen, das verstärkt nochmal das positive Gefühl.

    Rückzugsort schaffen

    So ein Rückzugsort ist sehr wichtig! Hierfür eignen sich optimal Hundeboxen oder auch für kleine Hunde Hundehöhlen. Auf jeden Fall irgendwas wo sich euer Hund verkriechen und reinkuscheln kann, wenn ihm alles zu viel wird. Diese Box oder Höhle sollte sein Ruheort sein, an dem er sich wohlfühlt, entspannen und schlafen kann. Also sollte man auch die Box erst einmal positiv aufbauen und wirklich als Ruheort aufbauen. Wie ihr so einen Ruheort aufbaut, könnt ihr hier beim Blog von „Trainieren statt dominieren“ nachlesen, da ist es super beschrieben. So bauen wir auch unsere Box als Ruheort für Silvester und fürs Büro auf. 

    Ganz wichtig ist das Aufbauen des Rückzugsorts, bitte steckt eure Hunde nicht einfach hinein und die Box lasst auf jeden Fall offen, falls euer Hund im Stress und seiner Angst eure Nähe sucht und sich bei euch Schutz sucht.

    Schnelle Hilfe

    All diese Methoden, brauchen eine gewisse Vorlaufzeit. Was ist also, wenn ihr diese nicht habt? Es gibt einige Hilfsmittel, die euch zu Silvester unterstützen können, damit es nicht gar so schlimm wird:

    Rescue-Tropfen für Tiere
    Diese sind rein pflanzlich aus Bachblüten. Ihr solltet darauf achten wirklich die Tropfen für Tiere in der Apotheke zu kaufen, denn in den normalen ist zur längeren Haltbarkeit Alkohol drinnen. Diese Tropfen sind kein Allheilmittel aber wenn ihr nicht die Zeit zur Verfügung habt können sie euren Hund bei Anspannung & Stress helfen.

    Thunder-Shirt
    Thunder-Shirts sind enganliegende Westen für Hunde, die durch den leichten kontinuierlichen Druck am Hund beruhigend wirken sollen. Es gibt auch die Thunder Wrap, dazu braucht ihr nur eine breite elastische Bandage, die ihr um den Hund wickelt. Anleitungen dazu findet ihr auf Pinterest.

    Medikamente
    Hier ist wichtig, bitte sediert euren Hund nicht, die Hunde liegen dann zwar benommen da und zeigen keine Anzeichen von Stress aber sie bekommen alles mit, nur dass sie nicht die Möglichkeit haben sich frei zu bewegen und somit Schutz zu suchen.

    Sprecht mit eurem Tierarzt ab, was da Sinn macht. Wir haben nach Fipsis Tod „Zylkene“ bekommen, weil Justice total gestresst war und sich mit der ganzen Situation sehr schwer getan hat. Empfohlen wird bei diesen Kapseln die Fütterung schon paar Tage vor der stressigen Situation zu beginnen, dazu sprecht ihr euch aber am besten mit eurem Tierarzt ab was sich da bewährt hat. 

    Zu Silvester:

    Kurze Gassirunden
    Die Tage vor Silvester die Gassirunden so kurz wie möglich halten, für längere Runden fahrt ihr am besten mit dem Hund raus wo es ruhiger ist und ihr gemeinsam entspannt spazieren könnt.

    Doppelte Sicherheit
    Wenn euer Hund sehr panisch ist. Ist es sinnvoll den Hund doppelt gesichert also eine Leine am Geschirr + noch eine Leine am Halsband zur Sicherheit zu führen. Dabei sollte die Leine am Halsband immer locker sein und wirklich nur als Absicherung für den Notfall dienen. 

    Oder ihr nehmt gleich ein Sicherheitsgeschirr zur Hand. Sicherheitsgeschirre haben noch einen zusätzlichen Bauchgurt damit sich der Hund nicht befreien kann. Diese Geschirre wurden speziell für „Angsthunde“ entwickelt und sollten ausbruchssicher sein. Wichtig beim Sicherheitsgeschirr ist dass es wirklich gut sitzt und der Hund nicht raus kann. Zur not könnt ihr euch auch eines anfertigen lassen, das ist besonders bei Hunden mit tiefem Brustkorb wichtig.

    Wie unser Silvester aussieht?
    Das wissen wir selber noch nicht!

    Weder Justice noch Fipsi haben Angst vor der Knallerei, teilweise haben wir sie sogar aufs Fensterbrett setzen können und sie waren auch sehr interessiert was da passiert. Grundsätzlich ist Justice sehr Geräusch unempfindlich, da sie eben mitten in der Stadt aufgewachsen ist, ist sie das alles gewöhnt. Doch bei Frieda wissen wir noch gar nicht wie es wird, es ist unser erstes Jahr mit ihr und sie war am Anfang bei uns auch sehr unsicher und war bei Gewitter schon etwas nervös (was mittlerweile besser ist). Daher habe ich mich jetzt schon sehr stark mit dem Thema auseinandergesetzt, damit ich weiß wie ich sie unterstützen kann, wenn es soweit ist und sie nicht so entspannt wie Justice ist. 

    Wir betreiben also Vorsorge bevor es soweit kommt und wir nicht wissen was wir tun sollen.

    Wie läuft Silvester bei euch so ab?
    Habt ihr vielleicht noch Tipps für uns?

    Wir sind schon gespannt auf eure Kommentare auf Instagram & Facebook.

    Fotos © Alexandra Krikler

  • Warum wir in der Hundeschule sind – Manchmal muss man zweimal suchen, um seinen Weg zu finden!

    *unbezahlte Werbung wegen Nennung & Verlinkung der Hundeschule

    Ich habe eigentlich immer gedacht, ich bin was Hunde betrifft top fit, schließlich ist unser erster Hund Jolie zwei Wochen vor meiner Geburt bei uns eingezogen und ich bin gemeinsam mit ihr und vielen weiteren Hunden in unserer Familie aufgewachsen. Doch was es bedeutet einen Hund zu halten, habe ich erst richtig mit Justice gelernt. Ich habe gelernt, dass nicht immer alles glatt läuft und man oft sich selbst und den Weg, den man geht, hinterfragen sollte.

    Justice mein erster eigener Hund

    Als ich Justice zu mir geholt habe, war ich sehr jung, ich habe es nach dem Tod von meinem ersten Hund nicht lange ohne ausgehalten und wollte unbedingt wieder einen Hund haben. Also bin ich neben meiner Ausbildung arbeiten gegangen bis ich genug Geld hatte, um mir einen Hund zu leisten. Weil ich natürlich alles richtig machen wollte, habe ich ihr gleich in den ersten Tagen alle möglichen Grundkommandos beigebracht. Sitz, Platz und Pfote geben ist nach zwei Wochen bei uns perfekt gesessen. Da haben wir noch zum Spaß und ohne Druck trainiert … da aber die Leinenführigkeit bei uns nicht so gesessen hat, habe ich mir eine Hundeschule gesucht, in der wir das lernen sollten. Dort hörte dann der Spaß auf, wir mussten mit ganz viel Druck und auch sehr laut arbeiten, was sowohl mich als auch Justice sehr stresste. Dieses Training haben wir abgebrochen nachdem im komplett überfüllten Kurs ein Hund ausgebrochen ist und Justice angegriffen hat. Das war leider ein sehr negatives Erlebnis für uns beide, Justice hatte ab dem Moment Angst vor fremden Hunden und ich hatte mein Vertrauen in Hundetrainer und Hundeschulen verloren.

    Wir haben dann allein trainiert und versucht uns mit vielen netten Hunden zu treffen, damit Justice sieht es gibt nicht nur die Rambos, die ihr was tun wollen. Das hat auch einigermaßen gut funktioniert, besonders mit Sanjo, da er einfach auch ein ähnliches Ruhe- und Distanzbedürfnis wie Justice hat. Eine Zeit lang haben wir sogar in einem Büro mit 8 Hunden gearbeitet, wobei ich da Justice (und damals auch noch Fipsi) nur jeden zweiten bis dritten Tag mithatte, da alles andere für sie und mich zu anstrengend gewesen wäre. 

    Zu der Zeit ging’s uns einigermaßen gut, Justice hat nur Hunde angebellt, die offensichtlich bedrohlich waren, also auch durch die Körpersprache gezeigt haben „Ich mag keine Hunde!“, und das war für mich ok, denn wenn wir so einen Hund gesehen haben sind wir großräumig ausgewichen. Hundezonen haben wir gemieden, außer es waren nur wir und Hunde, die wir kennen und einschätzen konnten, drinnen. 

    Der Anfang und das Ende

    Doch dann kam der Tag an dem sich alles veränderte … Justice wurde auf unserem Heimweg von der Arbeit auf offener Straße von 3 riesigen unangeleinten Hunden angegriffen. Im letzten Moment habe ich sie am Geschirr gepackt und über meinem Kopf gehalten, da sich die Hunde danach auch um mich herum aufstellten. Auf die Bitte sie anzuleinen sagte die Besitzerin nur „Stellen sie sich nicht so an, das machen sie sich schon aus.“

    Wir sind dann so schnell wie möglich verschwunden und ich habe gehofft, dass Justice das vergisst und nicht allzu schlimm aufnimmt. Doch sie hat nicht vergessen, ab dem Tag war jeder unbekannte Hund eine potenzielle Gefahr, sogar die kleinsten Artgenossen wurden lautstark verbellt. Jeder Spaziergang hat für uns puren Stress bedeutet und ich habe mich natürlich in Grund und Boden geschämt. Unsere Trainingsmethoden funktionierten nicht mehr, sie hat in diesen Situationen keine Leckerlies angenommen hat und nicht gehört… in ihrem Kopf war da nur dieser fremde Hund und der hieß immer GEFAHR!

    Das ist mal die Vorgeschichte, wie wir dazu kamen uns wieder Hilfe zu suchen…

    Der Weg zur Hundeschule & zum positiven Training

    Da ich natürlich durch meine Erfahrung mit Hundeschulen skeptisch war, habe ich in mehreren Gruppen nachgefragt, was wohl die beste Hundeschule in Wien, wer wohl der beste Hundetrainer hier wäre. Sehr oft ist der Name „Hundeschule Hundefragen“ „Der Leo von Hundefragen“

    Also schnell gegoogelt & gefunden – siehe da gleich mal einen „Leinenagressionskurs“ gefunden, weil Justice hauptsächlich an der Leine so angespannt war, habe ich mir gedacht, das könnte passen. Zur Sicherheit habe ich nochmal angerufen und nachgefragt, doch Leo meinte „Komm zu einer Schnupperstunde, dann schauen wir uns die Kleine an und schauen, wie wir euch am besten helfen können.“ Zu der Zeit war Fipsi schon gestorben und Justice gings noch schlechter als zuvor daher wollte ich ihr die Unterstützung geben, die sie jetzt gebraucht hat.

    Bei der Schnupperstunde entschied Leo ganz schnell Justice ist kein Fall für die Leinenagression, so schlimm wie ich das gesehen hab war es gar nicht. Für uns reichten die Grundkurse, in denen wir die gemeinsame Kommunikation und das Vertrauen zueinander aufbauen sollten. Dazu will ich jetzt sagen WOW – So viel wie in diesen Kursen und auch in der Theoriestunde habe ich noch nie über Hunde gelernt, ich bin zwar mit ihnen aufgewachsen… aber die Infos die wir da bekommen haben waren so simpel und gleichzeitig augenöffnend, und Justice und ich, wir haben uns noch einmal komplett neu kennenlernen können. Das Ganze ohne Perfektionsdruck – es ist vollkommen ok, wenn es  nicht gleich klappt. Hauptsächlich musste ich mein Timing besser anpassen, erkennen ab wann Justice meine Unterstützung braucht, ihr zeigen „Hey da drüben ist ein Hund, Hunde sind super toll, aber komm wir müssen nicht näher ran, wir gehen einfach weiter.“

    Und das ganz ohne „NEIN“ „AUS“ „PFUI“ & Co, sondern nur mit positiver Bestärkung und Konsequenz. Wenn ich mal zu langsam bin und ihr nicht helfen kann in dem Moment in dem sie noch aufnahmefähig ist und nicht der Angst verfallen ist, dann wird einfach weggegangen bis sie wieder mit ihren Gedanken bei mir sein kann … und wisst ihr was wir dann machen, wir ärgern uns nicht, sondern wir vergessen es – und wir machen es das nächste Mal besser und dann wird es auch besser! Denn meistens, wenn ich mich über den letzten Hund, der vielleicht unangeleint auf uns zu stürmt ärgere, dann ist irgendwo der nächste Hund, Justice spürt meine Anspannung und es wird nicht besser. Man kann nicht immer perfekt sein, ich bin es nicht und ich werde es nie von meinen Hunden verlangen, denn genauso wie wir haben sie Erfahrungen gemacht, entwickeln Ängste und brauchen unsere Unterstützung und nicht noch zusätzlichen Stress und Druck von uns.

    Was es uns gebracht hat?

    Wir sind extrem zusammengewachsen, besonders ich habe viel gelernt, denn Justice konnte das Meiste schon, wie man immer wieder sehen konnte, wenn die Trainer Übungen mit ihr vorgezeigt haben. Ich habe gelernt meinen Hund zu lesen, zu erkennen wann Justice was braucht und ich habe gelernt was für „Hilfsmittel“ und „Werkzeuge“ uns zur Verfügung stehen, um schwierige Situationen zu meistern. Jetzt wo Frieda dazu gekommen ist, lernen wir weiter, nämlich wie ich die individuellen Bedürfnisse meiner Hunde erfülle und wie ich mein Timing besser setze. An der kleinen Frieda hat man besonders schön gesehen wieviel das positive Training bringt, sie war anfangs sehr verschreckt und seeehr schüchtern und jetzt vertraut sie uns so sehr, dass sie immer wieder bei uns „nachfragt“ und das ist wundervoll zu sehen, denn so können wir ihr Halt und Sicherheit geben.

    Es gibt immer eine Lösung sie muss nur individuell an das Mensch-Hundeteam angepasst werden.

    Wenn ihr ähnliche oder andere Probleme habt, dann sucht euch Hilfe!

    Es ist oft nicht viel, doch wenn man die Werkzeuge hat und weiß wie man Situationen gemeinsam meistern kann, dann wird es sehr schnell sehr viel einfacher und man selbst wird entspannter und gelassener. Ich kann die „Hundeschule Hundefragen“ nur empfehlen, da alle Trainer dort extrem verständnisvoll und hilfsbereit, die Gruppenkurse sind klein (ca. 2 bis max. 6 Teilnehmer pro Kurs) sind. Es sind immer mindestens zwei Trainer am Platz, somit werdet ihr individuell betreut und euch werden alle Fragen beantwortet. 

    Aber am wichtigsten ist, sucht euch Trainer die gewaltfrei arbeiten und euch zeigen wie ihr mit positivem Training und durch die richtige Kommunikation mit eurem Hund auch Grenzen setzen könnt. Das festigt eure Bindung und ihr lernt achtsamer mit euch und eurem Hund umzugehen. 

    Zum Schluss will ich euch ein Zitat mitgeben, dass ich auf Facebook gelesen habe und sehr treffend finde:

    „Teach your dog to make good choices on his own. That’s the difference between a well-mannered dog and one who just listens to „commands“.

    michael’s dogs

    Fotos: Copyright © Christoph Krikler

  • Melanie, Robert & Bean

    Melanie, Robert & Bean sind ein sehr harmonisches Trio, sie schaffen es die Balance zwischen Stadtleben und Natur zu halten.

    Die Stadthunde Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    Erzählt uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Robert ist schon als Kind mit Hunden aufgewachsen und ich war auch schon immer „Hunde-narrisch“.

    Irgendwann kam bei uns das Thema Hund auf und es hat sich dann durch Glück ergeben dass wir auf Nicole, eine ganz tolle Züchterin, aufmerksam wurden die zu dieser Zeit gerade einen Corgi-Wurf hatte. Wir haben sie auf „gut Glück“ angeschrieben und sie hat uns kurz darauf zu einem Kennenlernen eingeladen. Der Tag an dem wir sie besucht haben war einer der schönsten in unserem Leben. Wir haben die Züchterin kennen gelernt, den Ort wo die Hunde aufwachsen und Nicole hat uns ganz viele Fragen gestellt um so genau wir möglich heraus zu finden ob ein Hund dieser Rasse zu uns passen würde und er ein gutes zu Hause bekommt.

    Wir haben zum Glück eine Zusage bekommen und so wurden die Wochen danach zu den spannendsten überhaupt. Wir haben Bean mehrmals besucht, Hundesachen besorgt und auf den Tag hingefiebert an wir ihn abholen durften.

    Jeder, egal ob man sich einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim holt sollte sich ganz genau überlegen ob ein Hund in das Leben passt, ob man dem Hund ein gutes Zuhause bieten kann und sich der Verantwortung bewusst sein!

    Die Stadthunde Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Was macht ihr beruflich & wie vereint ihr Job und Hund?

    Robert arbeitet als Sachbearbeiter in einer großen Firma und Ich bin selbstständig und arbeite Teilzeit im Verkauf. Dadurch dass der Robert Gleitzeit hat und ich einen großen Teil von zuhause aus arbeite haben wir viel Zeit für Bean und er muss auch nie lange allein zuhause bleiben.

    Beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Dadurch dass ich (Melanie) teils selbstständig arbeite ist jeder Tag ein bisschen anders.

    In der Regel geht Robert in der Früh, wenn er zur Arbeit muss, mit Bean das erste mal Gassi. Danach kuschelt Bean sich wieder ins Bett und später gibt’s dann Frühstück.

    Mittags gehen wir dann meist ein Runde spazieren und Abends in die Hundezone (das Highlight für Bean. Er kennt das Wort „Hundezone“ schon sehr gut und freut sich jedesmal wenn es dort hingeht und er mit seinen Freunden spielen und toben kann) oder bei schönen Wetter fahren wir raus ins Grüne und toben uns dort aus.

    Am Wochenende sind wir dann meist unterwegs und machen Ausflüge aufs Land oder in neue Städtchen.

    Die Stadthunde Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Ehrlich gesagt lieben wir das Leben in Wien mit Hund es wenn es uns mal zuviel wird fahren wir einfach mit dem Auto ins Grüne.

    Wo sind eure lieblings-locations mit Hund in und um Wien?

    Am liebsten sind wir in Neuwaldegg unterwegs. Dort gibt es sehr große und weitläufige Hundewiesen, viel Wald und unzählige Wanderwege. Man kann immer wieder was Neues entdecken so dass uns, und auch Bean, nie langweilig wird.

    Ansonsten sind wir auch sehr gerne in der Lobau und an der Donau unterwegs. Bean liebt das Wasser und an der Donau gibt es viele Strände wo Hunde sich austoben können.

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtest?

    Das wichtigste für uns war es Bean so früh wie möglich an das Stadtleben zu gewöhnen. 

    Ein Hund sollte sehr bald mit vielen Eindrücken aus der Stadt konfrontiert werden so dass es für ihn zur Normalität wird und er keine Angst entwickelt. Wir haben recht früh angefangen mit ihm mit den Öffentlichen zu fahren und Maulkorbtraining gemacht. Dadurch ist Bean mittlerweile total relaxt sobald wir mit der Straßenbahn oder Ubahn fahren.

    Auch ganz wichtig ist den Hund zu sozialisieren und viel Kontakt mit anderen Hunden zu haben. Bean hat schon als kleiner Welpe viele unterschiedliche Hunde kennengelernt und liebt es noch Heute in Hundezonen zu gehen, Hunde kennen zu lernen und zu spielen.

    Er ist ein sehr aufgeschlossener Hund und macht es uns sehr einfach. 

    Die Stadthunde Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mehr verantwortungsvolle Hundebesitzer und dadurch mehr Freiheiten für Hund und Hundebesitzer (Hundeverbote, Maulkorbpflicht etc.)

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Stadt?

    Mit einem Hund an seiner Seite ist alles noch ein Stück lebenswerter.  Das erkunden neuer Orte, das heimkommen am Abend und wenn man Morgens von der süßen Fellnase geweckt wird. Egal ob Stadt oder Land, wenn man dem Hund bieten kann was er braucht und er glücklich ist, ist es egal wo auf der Welt man lebt.

    Die Stadthunde Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Nina, Christian & Bobby

    [intro_paragraph]Nina, Christian & Bobby machen täglich gemeinsam die Stadt unsicher. Mittlerweile sind sie richtig angekommen – in einem kleinen Häuschen am Stadtrand.[/intro_paragraph]

    Erzählt uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Ich bin in einer großen Familie in einem Haus mit Garten in der Steiermark aufgewachsen und seit ich denken kann, waren Tiere um mich herum. Ich hatte daher immer schon eine ganz besondere Bindung zu Tieren, da sie mich stets durch mein Leben begleitet haben. Dann bin ich vor einigen Jahren nach Wien gezogen und auch wenn ich das Leben in der Stadt sehr genossen habe, habe ich schnell gemerkt, dass mir ein tierischer Begleiter an meiner Seite fehlt. Obwohl ich anfangs Bedenken hatte, ob sich ein Vierbeiner in meiner kleinen Stadtwohnung wohl fühlen würde, habe ich mich schließlich doch dazu entschlossen. Eine der wohl besten Entscheidungen meines Lebens: Im Tierschutzhaus Vösendorf lernte ich Bobby kennen, einen jungen Mischlingsrüden aus Rumänien – es war Liebe auf den ersten Blick. (Nina)

    Ihr seid ja letztes Jahr von der Innenstadt-Wohnug, in ein kleines Haus am Stadtrand gezogen, wie hat sich das auf euch und Bobby ausgewirkt?

    Anfangs war Bobby in meiner Stadtwohnung sehr unausgelastet – und obwohl ich viel mit ihm draußen war, war er sehr unsicher. Leider hatten meine Nachbarn nicht viel Verständnis für meinen neuen Mitbewohner und taten mir ihren Ärger bei jeder Gelegenheit kund – das hat natürlich auch mein Leben und meine Stimmung negativ beeinflusst; diese Tatsache hat sich bestimmt auch auf Bobby’s Gemüt ausgewirkt. (Nina) 

    Mit dem Umzug in unser kleines Häuschen am Stadtrand hat sich das verändert: Nicht nur, dass wir jetzt alle unter einem Dach leben, auch Bobby ist total aufgeblüht. Er hat die Möglichkeit, im Garten herumzutollen – gleichzeitig liegen die schönsten Strecken zum Spazieren gehen direkt vor der Haustür. Er ist richtig neugierig und ausgeglichen – genauso wie wir. Da es auch in der Nachbarschaft viele Hundebesitzer gibt, wurde Bobby direkt willkommen geheißen und das gibt uns allen dreien eine tolle Lebensqualität. 

    Beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Gottseidank haben wir beide die Möglichkeit, Bobby ins Büro mitzunehmen – das erleichtert vieles. Außerdem liebt es Bobby, herumzufahren – egal ob mit dem Auto oder öffentlich. Bobby ist eigentlich immer mit von der Partie und das ist auch gut so. Und wenn wir dann doch mal was zu zweit unternehmen möchten, ist es für ihn mittlerweile auch kein Problem mehr, alleine zu sein, weil er sich zuhause einfach pudelwohl fühlt.  

    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Eine der größten Herausforderungen ist wohl die Nachbarschaft. Leider mussten wir in der Vergangenheit oft feststellen, dass die Toleranz fremder Menschen gegenüber Hunden und ihren Besitzern gering sein kann. Ich musste mir manchmal ernsthaft Gedanken machen, ob es sich lohnt, für ein paar Minuten beim Supermarkt ums Eck einkaufen zu gehen, da ich nicht wusste, was mich zuhause wieder erwartet. Das erschwert einiges. Dennoch denke ich, dass Wien im Vergleich zu anderen Großstädten sehr hundefreundlich ist, was Unternehmungsmöglichkeiten und die Infrastruktur betrifft. (Nina)

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtest?

    Als wir noch in der Innenstadt gewohnt haben, bin ich von Anfang an mit Bobby rausgegangen, um ihn an das rege Treiben der Stadt zu gewöhnen. Dabei ist es wichtig, selbst gelassen zu bleiben und Ruhe auszustrahlen. Sobald man sich vom „Stress“ in den Straßen anstecken lässt, spürt das der Vierbeiner und dementsprechend unrund wird er. 

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mittlerweile sind wir in der glücklichen Lage, uns ein Umfeld geschaffen zu haben, das für uns alle drei gut passt – ob im Alltag oder in der Freizeit. Wir wünschen uns trotzdem einen toleranteren Umgang zwischen den Menschen – mit und ohne Hund.

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Stadt?

    Wir glauben, es ist ganz egal, ob Stadt oder Land. Der Hund kann einem einfach sehr viel ehrliche Freude und Treue geben. Er ist bedingungslos an deiner Seite und nimmt dich ganz wertfrei – genauso wie du bist. Das erdet dich, gerade im schnelllebigen Stadtleben.

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Sandra, Thomas & Lola

    [intro_paragraph] Sandra, Thomas und Lola sind immer gemeinsam in Wien unterwegs. Sie haben uns erzählt was sie an dem Leben in der Stadt so schätzen und was besser funktionieren könnte. [/intro_paragraph]

     
    Erzähl uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Ich bin mit Hunden aufgewachsen (Sandra). Als unser letzter Hund dann sehr jung verstorben ist, und meine Oma krank wurde, war das Thema Hund eigentlich abgeschlossen, da meine Eltern beide Vollzeit arbeiten und keine Zeit für einen Hund haben. Für mich war das Thema aber nie wirklich abgeschlossen, ich hab es immer vermisst, von einem Hund begrüßt zu werden beim heimkommen, etwas hat einfach gefehlt. Als ich dann nach Wien zog schwankte ich immer mit dem Gedanken mir einen Hund anzuschaffen, es war mal mehr und mal weniger seriös. Als ich dann Thomas kennenlernte und unsere Freunde sich auch einen Hund anschafften waren die Umstände sozusagen perfekt. Dann fehlte nur noch der passende Hund! Und als ich dann Lola im Inserat auf Animalhope gesehen hab, hab ich gewusst – sie muss es werden! Eine Woche später sitzen wir im Auto heim von der Pflegestelle, mit einem kleinen weißen Fellknäuel im Arm ☺

    Wie organisiert ihr Studium, Arbeit und Hund?

    Wir haben Lola von klein auf ans Alleinesein gewöhnt, weil wir wussten, dass sie von Zeit zu Zeit länger alleine bleiben muss. Da Thomas Vollzeit arbeitet und ich auch teilweise jeden Tag 8h Uni habe, kommt es vor, dass Lola auch mal den ganzen Tag alleine bleiben muss. Sie ist es jedoch wie gesagt gewohnt und hat sich (zu unserer Verwunderung) von anfang an vorbildlich alleine daheim benommen. Wir können uns jedoch so glücklich schätzen, dass wir Freunde haben, die uns unterstützen, wann immer sie Zeit haben. Das heißt, wenn wir beide länger nicht daheim sind, verbringt Lola manchmal einen Spieletag bei ihren Freunden. Auch umgekehrt, wenn jemand im Urlaub ist, helfen wir uns alle gerne gegenseitig aus und nehmen Hunde bei uns auf, einfach weil wir finden, dass es für alle beteiligten am Besten ist, wenn die Hunde beisammen sind, und keine Hund in eine Hundepension oder so gehen muss, wo er/sie niemanden kennt. Außerdem sind Freunde dafür da ☺

    Bitte beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Wir gehen meistens morgens mit Lola in die Hundezone, dort kann sie sich, je nachdem welche Spielgefährten da sind, austoben und danach schläft sie eigentlich meistens bis zum Nachmittag durch. Je nachdem, wie es Studium oder Job zulassen gehen wir dann meistens in den Auer Welsbach Park, treffen (Hunde)freundInnen, oder machen Ausflüge. Wenn weniger Zeit für Ausflüge oder Spazierengehen bleibt, beschäftigen wir uns daheim sehr viel mit ihr, versuchen, ihr dennoch etwas Spaß zu ermöglichen. Lola ist ein sehr ruhiger Hund, und akzeptiert es auch problemlos, wenn wir an manchen Tagen keine Zeit haben, lange Spaziergänge mit ihr zu unternehmen.

    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Die größte Herausforderung oder eher Angst unsererseits ist, dass Lola Gift erwischt, was immer wieder ausgelegt wird. Besonders im Auer Welsbach Park hört man des öfteren, dass Hunde etwas erwischen und es nicht immer gut ausgeht. Eine weitere Herausforderung ist derzeit noch, dass Lola noch nicht kastriert ist. Während ihrer Läufigkeit können wir dann nur Spaziergänge machen und müssen Hundezonen meiden, außer es sind keine Rüden unterwegs. Wir sind dennoch noch sehr unschlüssig, ob wir Lola kastrieren lassen sollen oder nicht.

    Wenn ihr was unternehmt, ist da Lola immer dabei? Und wie sieht das bei euch aus, was sind Unternehmungen die ihr gerne mit Lola gemeinsam macht?

    Lola ist praktisch immer mit dabei. Ausnahmen sind nur, falls Restaurants Hunde nicht erlaubt, die Unternehmung für sie unnötig viel Stress bedeuten würde, oder wir ohne Lola einfach schneller sind, zum Beispiel beim Einkaufen gehen. Abgesehen von diesen Gründen versuchen wir, Lola immer und überall mit hinzunehmen, wir haben das auch von Anfang an gemacht und somit ist sie sehr daran gewöhnt, z.B. in Restaurants Ruhe zu geben. Auch in den Urlaub nehmen wir Lola sehr gerne mit. Dann achten wir natürlich darauf, dass wir Hotels auswählen, in denen Hunde erlaubt und auch gerne gesehen sind. Erst im Sommer waren wir in der Steiermark wandern, dabei war Lola sehr in ihrem Element, sie liebt es zu klettern und war wohl am Ende des Tages am wenigsten erschöpft von uns dreien. In Wien gehen wir sehr gerne am Wilheminenberg spazieren, im Wienerwald, oder schlendern einfach zu dritt durch die Stadt.

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Das wichtigste ist wohl, den Hund von klein auf auf die Stadt zu gewöhnen. Wir denken ein Hund sollte besonders in der Stadt neben lauten Straßen oder in engen Fußgängerzonen brav an der Leine gehen können, und sich dabei ruhig verhalten. Hundeparks sind eine super Möglichkeit, den Hund von klein auf mit anderen Hunden zu sozialisieren. Lola hat dabei eine sehr große Entwicklung durchgemacht. Sie war Anfangs sehr schüchtern und ängstlich, jetzt spielt sie am liebsten mit den ganz Großen. Bei Hundezonen/parks sollte man am Anfang darauf achten ,wenn der Hund noch nicht so auf einen gewöhnt ist, dass man eingezäunte Plätze vor uneingezäunten Parks bevorzugt. Wir waren anfangs immer im Hadikpark, welcher direkt neben dem Auer Welsbach Park ist, da Lola noch nicht 100% brav gekommen ist. Seit sich das gebessert hat, gehen wir eigentlich nur mehr in den Auer Welsbach Park, obwohl der Hadikpark auch sehr groß und schön ist.

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Besonders in der Gegend um unsere Wohnung ist es leider der Fall, dass sehr viele HundehalterInnen keine Gacki-Sackerl verwenden. Das ist einerseits eine enorme Geruchsbelastung, wenn man morgens spazieren geht, und andererseits für Lola auch eine extreme hygienische Belastung. Man kann nicht ununterbrochen schauen, ob Lola an etwas schnuppert, was nicht sehr gesund aussieht, oder nicht. Außerdem sind einige Leute im Viertel bereits verärgert und starren einen an, wenn sie sehen, dass Lola ihr Geschäft erledigt (obwohl wir es immer aufsammeln). Wir würden uns wünschen, dass andere HundehalterInnen in dem Fall pflichtbewusster agieren und sich darum bemühen, dass Grünflächen Grünflächen bleiben und nicht gänzlich zu Hundeklos werden.

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Wien?

    Am meisten an Wien schätzen wir, dass es so eine enorm grüne Stadt ist. Wir waren mit Lola schon in vielen anderen Städten in Europa, die alle durchaus schön waren, jedoch keine einzige Stadt hat soviele Grünflächen mit Hundeparks wie Wien. Sehr schön ist auch, dass in Wien fast in jedem Lokal Hunde erlaubt sind. Auch das ist keineswegs Standard in europäischen Städten. Das Schönste am Leben in der Stadt mit Hund ist allerdings, dass nicht nur Lola, sondern auch wir hier Freunde gefunden haben. Es ist toll, nicht immer alleine mit Lola in den Park zu gehen, sondern sich mit Freunden zu treffen, und Lola eine riesige Freude mit ihren Spielgefährten bereiten zu können.

    [grey_box] Wenn ihr mehr von Sandra, Thomas & Lola sehen wollt könnt ihr Sandra auf Instagram folgen, sie macht wundervolle Bilder von ihren Reisen und Ausflügen. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Nina & (Herr) Karl

    [intro_paragraph] Viele HundehalterInnen kennen das Problem, ein Hund kommt ins Haus, doch das ganze Zubehör ist oftmals suboptimal, passt nicht zum eigenen Stil und ist in den seltensten Fällen nachhaltig. Nina und Karl haben sich diesem Problem gewidmet und einfach Herr Karl gegründet, ein nachhaltiges und stylisches Hundelabel. [/intro_paragraph]

     Die Stadthunde Nina Herr Karl Hundelabel Hundezubehör Hundeleinen Hundemode Nachhaltig Vegan Portrait Adopt don’t shop Tierschutz Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    Erzähl uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Ich selbst bin mit Hunden aufgewachsen und habe so quasi auch die Liebe zu Hunden von zuhause mitbekommen. Während meinem Studium und meiner Arbeit für größere Konzerne ist mir das Zusammenleben mit Hund immer wahnsinnig abgegangen und ich bin ja auch die typische “crazy dog lady” die auf der Straße stehen bleibt und Hunden nachschaut, sie streichelt und alle in meiner Umgebung zwingt auch hinzuschauen. Letzten Winter festigte sich dann bei mir der Wunsch selbständig zu werden und mir endlich auch meinen großen Traum, nämlich einen Hund zuzulegen, zu erfüllen. Ich hatte dann schon alles im Kopf geplant, also wie ich und mein zukünftiger bester Freund täglich in die Arbeit gehen, ich mein Leben mit Hund bestreite, wir wandern gehen, gemeinsam auf dem Sofa kuscheln etc. Geplant war eigentlich schon immer das ich einen Hund aus einer Tötungsstation adoptiere. Wunsch war ein Weibchen ca. 2-4 Jahre alt, spielfreudig und aktiv. Doch mit Karl kam alles anders. Nachdem mir eine Organisation dann von einem „Notfall“ aus Oberösterreich erzählte, einem 6 jährigen, unkastrierten, leicht hinkenden Malteser Rüden, war ich ehrlich gesagt nicht gleich so begeistert wie ich es mir erhofft habe. Doch Karl kam, sah und siegte. Es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick. Zudem war er auch mangelernährt und brauchte dringend einen Pulli und naja so begann dann auch meine Firma „Herr Karl“. Ich merkte, dass ich für meinen persönlichen Herrn Karl einfach nichts passendes an Zubehör finden konnte und schon gar nichts was fair produziert wird, oder ich mir in die Wohnung stellen möchte. Also hab ich durch meinen Karl nicht nur meinen besten Lebensgefährten (natürlich neben meinem Freund 🙂 ) gefunden, sondern auch durch ihn mein Unternehmen gegründet. Dankbarer könnte ich ihm und dieser Fügung des Schicksals also gar nicht sein!

    #adoptdontshop

    Wie bist du dazu gekommen „Herr Karl“ zu gründen? Hast du vor in Zukunft, weiteres Hundezubehör wie Jacken, Spielzeug, etc. in euer Sortiment zu nehmen?

    Der Hauptgrund, wie bei so vielen Gründern, war tatsächlich, dass ich etwas gesucht habe, dass es so nicht gibt und darauf hin es dann einfach gemacht habe. Ich wollte langlebige Produkte, für die kein anderes Tier zu Schaden kommt, die fair produziert sind und dabei noch richtig stylisch ausschauen. Für mich ist mein Karl eine Verlängerung von mir selbst, also will ich auch, dass er gut ausschaut, das Bett in meinem Wohnzimmer zu meiner Einrichtung passt und jedes Teil auch ein bisschen ein Statement setzt.

    Natürlich gibt es in meinem Kopf noch ca. tausend Ideen die ich gerne umsetzen würde, aber wie bei allem im Leben muss man sich da auch manchmal selbst zurück nehmen und dem Ganzen Zeit lassen. Uns gibt’s ja auch noch nicht allzu lange und dieses organische Wachstum und das tolle Feedback was wir vom Markt einfach bekommen, gibt Hoffnung auf mehr. Als kleiner Teaser auch schon jetzt – mein Herzprojekt „Pullis“ wird in kleiner Auflage jetzt bald gestartet.

    Die Stadthunde Nina Herr Karl Hundelabel Hundezubehör Hundeleinen Hundemode Nachhaltig Vegan Portrait Adopt don’t shop Tierschutz Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Bitte beschreibe deinen typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Karl ist ja eigentlich ein ruhiger und schon ein bisschen älterer Hund, deswegen geht’s für uns nicht allzu stressig los. Er hat nur seine „damischen“ Minuten in der Früh, aber sobald er dann unten war und gefrühstückt hat, verfällt er wieder in seinen Schlafrythmus und alles ist gut. Ich habe mir eigentlich angewöhnt ihn überall mitzunehmen, weil er gern Neues sieht und super neugierig ist. U-Bahn, Straßenbahn oder Auto mitfahren ist für ihn eigentlich gar kein Problem und wenn zu viele Leute um uns herum stehen, dann heb ich ihn gerne mal auf. Wenn er nicht bei mir ist oder ich weiß dass er bei mir keinen allzu lustigen Tag haben wird, weil ich nur bei Kunden bin oder sonst was organisieren muss, dann bekommt ihn mein Freund. Der ist Gott sei Dank auch selbständig und wir können uns immer schön einteilen, bei welchen Lieblingsmenschen er heute seinen Tag verbringen darf. Ich glaube auch, dass wenn man sich einen Hund holt ganz genau wissen sollte, dass man ein Netzwerk an Leuten hat die den Hund nehmen können. Also wohin geht er wenn ich mal schnell wegmuss, oder für ein paar Tage weg bin oder mal auf Urlaub fahre, wo es für ihn zu heiß wäre etc. Wir haben da ein größeres Netzwerk an sehr verlässlichen Menschen, die auch in ihn vernarrt sind und bei denen er sich auch wohl fühlt.

    Wo liegen deiner Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Öffentlich fahren ist für uns nicht immer das Leichteste, weil auch mit der Option bei kleinen Hunden des Aufhebens nicht immer allzu easy ist. Gerade im Winter, weil er aufgrund der Größe, dann auch am Bauch immer nass ist und das Aufheben nicht allzu leicht macht bzw. ich regelmäßig meine Mäntel verdrecke. Also es gehört halt einfach immer mehr Planung dazu, als wenn ich bei meiner Familie in Kärnten bin und einfach ins Auto einsteige, wenn ich wohin will oder ihn auch locker in den Garten rauslasse und dann kein schlechtes Gewissen habe, wenn er länger alleine ist.

    Stadtleben mit Hund = doppelte Planung, ist nun mal so 🙂

    Wo bist du am liebsten mit Karl unterwegs?

    Er spielt nicht allzu gerne mit anderen Hunden, deswegen sind Spielzonen für uns eher irrelevant, aber unser Hauptgassigang ist der Augarten. Für uns auch die beste Option mit Hund, da er nicht nur wahnsinnig schön ist, 10min von unserer Haustüre entfernt, sondern auch weil er einer der einzigen Parks in Wien ist, wo manchmal ein Auge zugedrückt wird, wenn der Hund jetzt nicht immer 100% der Zeit eine Leine oben hat, wenn er brav bei Fuß geht.

    Die Stadthunde Nina Herr Karl Hundelabel Hundezubehör Hundeleinen Hundemode Nachhaltig Vegan Portrait Adopt don’t shop Tierschutz Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Hast du ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die du uns verraten möchtest?

    Also ich habe mir inzwischen angewöhnt ihn nicht immer krampfartig überall mitzunehmen. Am Anfang wollte ich ihn natürlich überall dabei haben und dachte mir auch, dass er sicher traurig ist wenn er alleine zuhause ist. Inzwischen bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, dass es manchmal einfach besser ist ihn jetzt nicht ins wahrscheinlich überfüllte Kaffee mitzuschleppen, sondern ihn einfach zuhause entspannen zu lassen. Das verlangt natürlich wieder ein bisschen mehr Planung (das Lieblingswort in dem Zusammenhang), weil man schauen muss wie lange man weg ist und das man danach noch die Zeit hat mit ihm länger rauszugehen, aber dafür haben wir beide eine angenehmere Zeit. Ich kann mich auf das Gespräch konzentrieren, weil ich mir nicht Gedanken machen muss, ob die nächste Person die reinkommt über meinen Hund drüber stolpert, oder ob dem Nebentisch das wohl Recht ist, dass sich Karl wieder ungefragt seine Streicheleinheiten einfordert, und er kann in der ruhigen Wohnung ein bisschen schlafen bis ich komme.

    Was würdest du dir wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch nocheinfacher gestaltet?

    Mehr Zugänge zu Parks! Wir liegen im Sommer gerne mal am Wochenende in der Wiese im Park und dürfen in die Hälfte der Parks mit Hund trotz Leine einfach nicht rein. Hundezonen sind für uns nicht so wichtig, weil er sich nicht allzu sehr für andere Hunde interessiert, aber die Meisten sind trotzdem eine Zumutung. Das tut mir dann auch Leid für die Hunde und die Besitzer, die da rein müssen, damit ihr Hund ein bisschen mit Anderen spielen kann.

    Zum Abschluss: Was ist für dich das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Wien?

    Die Menschen. Man sagt ja immer der Wiener sei ein Grantler, aber mit einem liebenswürdigen Hund in der Hand und der passenden Leine, werden sogar die Ober im Cafè Prückel streichelweich.

    Die Stadthunde Nina Herr Karl Hundelabel Hundezubehör Hundeleinen Hundemode Nachhaltig Vegan Portrait Adopt don’t shop Tierschutz Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Ihr seid neugierig geworden? Auf ihrer Homepage und auf ihrer Facebookseite findet ihr weitere Informationen zu Herr Karl. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Elisabeth & Funny

    [intro_paragraph] Klein aber oho. So könnte man Funny beschreiben, deren Name sozusagen Programm ist. Gemeinsam mit Elisabeth bildet sie ein eingespieltes Team, das sich beinahe wortlos verständigt und so den Stadtalltag gemeinsam erlebt.  [/intro_paragraph]

     Die Stadthunde Elisabeth Binder Texterin Funny Australian Silky Terrier Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Erzähl uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Funny ist mein erster Hund und begleitet mich nun schon seit 12 Jahren, also beinahe mein halbes Leben. Ich wollte aber schon immer einen bellenden Vierbeiner an meiner Seite haben, schon seit ich denken kann. Irgendwann hatte ich dann meine Familie überzeugt und die Suche nach dem neuen Familienmitglied konnte starten: Erst in Tierheimen und Auffangstationen, schließlich auch bei Züchtern diverser Rassen. Denn wir wollten dem Hund genügend Zeit zur Eingewöhnung geben und daher alles mit den Sommerferien abstimmen. Schließlich haben wir uns dann in die Rasse Australian Silky Terrier verliebt und eine ebenso engagierte wie herzliche Züchterin in Deutschland gefunden, die gerade einen Wurf geplant hatte. So kam eins zum anderen und als Funny dann endlich zuhause war, hat sie sich wahnsinnig schnell eingelebt – und wirklich jeden um die Pfote gewickelt.

    Funny begleitet dich mit in die Arbeit. Hast du ein paar Tipps zu Hunden im Büro?

    Da Funny klein (aber oho!) und sehr folgsam ist, kann ich sie fast überall hin mitnehmen – und mir sicher sein, dass sie schnell neue Fans für sich gewinnt. Natürlich habe ich aber das Glück, dass meine Kollegen hundefreundlich sind und sie gerne als neue Mitarbeiterin willkommen geheißen haben. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass es mit einem Hund im Büro klappen kann, gleich gefolgt von einer guten Erziehung. Ein Hund, der partout nicht hören will und durch Gebell oder dergleichen mehr ablenkt als zu einem angenehmen Arbeitsklima beizutragen, ist leider kein geeigneter Begleiter für den Büroalltag. Und was auch wichtig ist: Dem Hund genügend Abwechslung zum für ihn oft langweiligen Büroalltag bieten.

    Bitte beschreib deinen typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Unser Alltag ist unter der Woche – wie es der Name schon nahelegt – nicht sehr spektakulär. Wenn Funny mich nicht in die Agentur begleitet, dann ist sie bei meinen Eltern und macht dort, was Hunde eben so machen: essen, schlafen, faulenzen und jeden Grashalm beschnuppern, der ihr beim Spazierengehen unter die Nase kommt. In der Arbeit startet sie erstmal mit einer Runde durch die Büros – könnte ja sein, dass hier etwas Essbares abzustauben ist – und dann döst sie meistens, bis wir mittags eine kleine Runde raus gehen. Das Ganze wiederholt sich am Nachmittag bis zum Feierabend.

    Wo liegen deiner Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Da Funny und ich im grünen Teil des 14. Bezirks leben, kennen wir viele der „klassischen“ Probleme im Stadtleben nur von Erzählungen. Was ich allerdings manchmal selbst beobachte, ist die Tatsache, dass das Zusammenleben von Menschen & Hunden nicht immer ganz selbstverständlich ist. Viele Menschen sind Hunden gegenüber nicht unbedingt aufgeschlossen – weil sie Angst haben oder sie schlichtweg ablehnen. Das ist sehr schade, manchmal aufgrund von negativen Erfahrungen aber auch verständlich. Dennoch würde ich mir gerade bei Eltern wünschen, dass sie ihre Kinder nicht regelrecht wegzerren, wenn ein Hund vorbei geht. Natürlich sollen sie nicht gleich auf jeden Vierbeiner zulaufen, denn viele Hunde mögen das gar nicht, aber man kann Respekt vor einem Tier auch anders vermitteln, als durch negative Emotionen.

    Die Stadthunde Elisabeth Binder Texterin Funny Australian Silky Terrier Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Funny ist sehr gut erzogen. Wie sieht euer Training aus?

    Funny und ich waren früher regelmäßig in der Hundeschule, wobei wir dort wesentlich mehr Spaß beim Agility hatten als in den diversen „Unterordnungs“-Kursen (deren Bezeichnung ich auch nicht sonderlich mag). Wir haben außerdem zuhause immer sehr viel geübt, besonders, als sie noch jung war. Auch heute lernt Funny hin und wieder etwas Neues – sie ist dann auch immer ganz ehrgeizig. Ich führe diesen Eifer aber tatsächlich hauptsächlich auf ihre geliebten „Keksi“ zurück, weniger auf ihre Freude am gemeinsamen Arbeiten 😉

    Wir arbeiten dann mit dem Clicker, das klappt sehr gut. Funny hat schnell gelernt, dass der Klick etwas Gutes bedeutet und so eine Reihe von Tricks gelernt. Mein Favorit ist definitiv, dass sie die Waschmaschine ausräumen kann – wenngleich wir das bisher nur mit ein paar T-Shirts und Geschirrtüchern geübt haben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    Hast du ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Der wichtigste Tipp ist meiner Meinung nach, dass man seinem Hund auch etwas Abwechslung gönnen sollte. Wer in der Stadt wohnt und nur wenig Grünflächen in der Nähe hat, sollte sich gerade an den Wochenenden Zeit nehmen, mit seinem Vierbeiner raus zu fahren und einfach mal in der Natur zu sein. Er wird es euch danken.

    Was würdest du dir wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mehr Toleranz. Sowohl von der Politik als auch von den Mitmenschen. Ich habe den Eindruck, durch Kampagnen wie jene mit dem „Gackerl-Sackerl“ werden Hundebesitzer im Allgemeinen mehr an den Pranger gestellt, als dass sie für ein harmonisches Miteinander beitragen. Zusätzlich wünsche ich mir aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein von den Hundehaltern – denn dann würde es mitunter gar nicht zu solchen Kampagnen kommen.

    Zum Abschluss: Was ist für dich das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in Wien?

    Auch wenn es schon fast abgedroschen wirkt, so kann ich mich nur dem Zitat von Heinz Rührmann anschließen, der einst sagte: „Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber es lohnt sich nicht“. Funny bereichert meinen Alltag schon alleine, weil sie sich so freut, wenn ich nachhause komme (außer sie schläft gerade, dann ist sie ganz Terrier und begrüßt mich erst, sobald ihr danach ist – aber dafür mit genauso viel Begeisterung). Und egal, ob man nun in der Stadt, in deren Randbezirken oder am Land wohnt: Mit einem Hund hat man einen wunderbaren Begleiter an seiner Seite, der einem einfach immer ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

    Die Stadthunde Elisabeth Binder Texterin Funny Australian Silky Terrier Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Übrigens: Elisabeth & Funny sind Bestandteil unseres Stadthunde-Teams. Elisabeth zeichnet sich für viele Texte auf der Website verantwortlich und hat es geschafft, unsere Idee wundervoll in Worte zu fassen. Funny sorgt inzwischen mit ihrer frechen Art für Heiterkeit und ist Justice & Fipsi eine liebe Spielkameradin. An dieser Stelle möchten wir uns herzlichst bei Elisabeth und Funny dafür bedanken, dass sie Teil unseres Teams sind. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Sophie, Max & Rosie

    [intro_paragraph] Sophie, Max und Rosie sind ein eingespieltes Team. Die Drei bilden eine kleine Familie, die Rosie vervollständigt. [/intro_paragraph]

     

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    ERZÄHLT UNS BITTE EIN BISSCHEN VON EURER GESCHICHTE: WIE HABT IHR ZUEINANDER GEFUNDEN?

    Sophie: Da ich mit Hunden aufgewachsen bin, war es für mich nur noch eine Frage der Zeit… Anfangs als wir nach Wien gezogen sind, waren wir uns noch nicht so sicher, ob es eine gute Idee wäre, einen Hund in der Wohnung zu halten. Nach und nach wurde die Sehnsucht aber doch größer und die Argumente für die Anschaffung eines Hundes haben sich angehäuft. Unsere Freundin hat dann einen tollen Hund über eine Tierschutzorganisation in Bulgarien gefunden und da waren wir dann überzeugt. Via Facebook habe ich dann viele Organisationen und Tierheime verfolgt, um DEN Hund zu finden. Ein paar Tage nach meinem 21. Geburtstag stieß ich dann auf Rosies Anzeige. Ich wusste gleich, dass sie zu uns gehört – ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk sozusagen.

    Über die Organisation Animalhope Nitra und eine liebe Freundin die mit ihrem Partner oft Pflegehunde von dort aufnimmt, haben wir es dann geschafft, Rosie nach Österreich zu holen. Der kleine Wirbelwind hat dann ein paar Tage bei den beiden verbracht, bis wir sie dann am 7. März 2015 in unserer Familie willkommen heißen durften.

    Ihr seid beide Berufstätig. Wie organisiert ihr euch? Könnt ihr Rosie mit in die Arbeit nehmen?

    Max: Da ich selbständig bin, kann ich mir meine Zeit teilweise recht gut einteilen, beziehungsweise arbeite ich viel von zu Hause aus. Ab und zu darf Rosie auch mitkommen zu Fotoshootings, wenn das für den Kunden ok ist. Tagsüber kann sie recht gut alleine bleiben, wenn ich aber länger als 4 Stunden weg bin, kann Sophie sie auch mit in die Arbeit nehmen. Wenn wir gemeinsam einen Job haben, oder mal auf ein Konzert oder ins Kino gehen wollen, dann haben wir viele liebe Freunde, die sich dazu bereit erklärt haben den Babysitter für Rosie zu spielen. Auch unsere Eltern in Niederösterreich freuen sich immer, wenn sie mal 1-2 Tage auf Rosie aufpassen dürfen.

    Bitte beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Alltag gibt es bei uns eigentlich kaum. Aufgrund von Jobs und Studium gestaltet sich jeder Tag anders. Da ist auch Rosies Tagesablauf immer unterschiedlich.
    Ihr idealer Tag aber würde so aussehen:

    • Bis 10:00 unter der Bettdecke an Fraulis Beine gekuschelt ausschlafen
    • Gemütlich aufstehen und sich genüsslich an ein sonniges Plätzchen in der Wohnung legen
    • Gegen 11:45 kurz mal auf die Wiese ums Eck, um das nötigste zu erledigen
    • Um 12:15 ein leckeres Mahl verspeisen
    • Bis 15:00 Uhr mit Herrli auf dem Sofa kuscheln
    • Um 15:30 mit Herrli und Frauli nach Neuwaldegg zur Hundewiese fahren und ganz viel Balli spielen, vielleicht dann noch im kleinen Bach eine Abkühlung genehmigen
    • Abends wieder Heim fahren, und gleich wieder schlafen gehen oder die beste Freundin Lola zum Spieleabend einladen

    (ab und zu schaffen wir es auch, ihr diesen Luxus zu genehmigen 😉 )

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Sophie: Für mich sind es definitiv die Öffis. Da ich nur ein Semesterticket habe, muss ich für Rosie immer ein Ticket kaufen, wenn ich sie nicht gerade in einer Tasche durch die Gegen tragen möchte. Das ist für mich ein kleiner Problempunkt, denn ein kleiner Hund wie Rosie nimmt in den Öffis kaum Platz weg, sitzt auf dem Schoß oder unter dem Sitz und mit Beißkorb und Leine kann somit auch nichts passieren. Der Beißkorb und Rosie sind keine großen Freunde, sobald sie den draufbekommt, bewegt sie sich mit ca. 1,5 kmh voran und die anderen (gestressten) Leute in der Ubahnstation finden das natürlich nicht so super, wenn da einer so „owezaht“.

    Max: Wien bietet zwar viele super Möglichkeiten zum Spazieren gehen mit Hund, aber es ist trotzdem immer ein bisschen schwierig, Rosie so oft wie möglich etwas Abwechslungsreiches bieten zu können. Wir haben zum Glück ein Auto, mit dem wir schnell im Grünen sind, aber ohne Auto ist das schon eine Herausforderung.

    Wie wir Menschen haben auch unsere Hunde ihre besonderen Vorliebe & Ticks.
Was sind Rosies besondere Vorlieben & Ticks?

    Rosie ist ein richtiges Fauli. Am liebsten ist es ihr, wenn wir ganz lange Nachmittagsschläfchen machen, bei denen sie auf unseren Bäuchen dahin dösen kann.

    Nachts schlaft sie am liebsten unter der Bettdecke. Je wärmer und finsterer, desto besser.

    Wenn’s drauf ankommt, kann sie aber auch ein richtiges Energiebündel sein… zum Beispiel, wenn man ihr Balli dabeihat. Dann hat sie nur mehr Augen für das gelbe Quietschding und alles andere ist uninteressant.

    Futtertechnisch sind ihre Vorlieben sehr extravagant. Cashewnüsse, Kokosöl und Erdnussbutter sind ihre Snack-Leckerli-Favoriten.

    Anfangs war sie recht wasserscheu, aber nach einigen Urlauben am Meer und Ausflügen zu verschiedenen Gewässern, ist sie eine richtige Wasserratte geworden. Egal ob der Brunnen im Park, das Meer oder die zugefrorene Donau im Winter….

    Eigentlich ist Rosie der perfekte Hund ,… leider hat sie aber durch ihre Vorgeschichte doch einen kleinen Schaden davongetragen. Sie wurde mit knapp 5 Monaten ausgesetzt und angeleint zurückgelassen. Dadurch haben sich große Verlustängste in ihr breit gemacht und sie findet es nicht sonderlich toll, wenn sie (vor allem am Abend) alleine zurückbleiben muss. Manchmal kommt sie schon ganz gut klar damit, aber ab und zu haben wir leider auch schon Nachrichten von unseren Nachbarn vorgefunden, die Rosies Gejaule nicht so toll finden.

    Wahrscheinlich werden wir da einfach dranbleiben müssen und viel üben, üben, üben…

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Sophie: Das Kommando „brav Lacki“ (also Pipi auf Kommando sozusagen) hat uns schon ganz viel gebracht. Wenn man Unterwegs ist und es schnell gehen muss, ist das ganz praktisch! Das hat meine Mama damals schon unserem Hund gelernt und das habe ich mir von ihr abgeschaut. Als wir Rosie bekommen haben, war sie noch nicht stubenrein, somit haben wir das gleich mit dem Loben  (wenn sie draußen gepinkelt hat) verbunden.

    Max: Wenn ich unterwegs bin mit Rosie, versuche ich öffentliche Verkehrsmittel auf kurze Strecken zu vermeiden. Das hat dann sogar zwei ganz positive Nebeneffekte:
    1. Bedeutet das weniger Stress für den Hund und mich und
    2. Spart man sich so eine Gassi-Runde.

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Sophie: weniger Regeln und Verbote und mehr verantwortungsvolle Hundebesitzer. Leinen-/Beißkorbpflicht und die hohen Strafen wären nicht notwendig, wenn einige Hundebesitzer etwas bewusster handeln würden.

    Max: Ich würde mir wünschen, dass sich die Stadt Wien ein bisschen besser um die existierenden Hundezonen kümmert. Jeder Hundebesitzer in Wien weiß, was sich dort abspielt. Von Verschmutzung durch Müll und Lebensmittelreste bis hin zu vernachlässigten Grünflächen findet man so einiges.

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in Wien?

    Das Erkunden von neuen Plätzen in der Natur aber auch das abendliche Kuscheln auf dem Sofa. Das sind jetzt nicht unbedingt Dinge, die man nur machen kann, wenn man mit einem Hund in der Stadt wohnt. Es macht eigentlich gar keinen Unterschied, wo man wohnt, sobald man einen Hund an seiner Seite hat, ist einfach alles um ein großes Stück besser.

    Die Stadthunde Maximilian Salzer Photograph Fotograf Sophie Nawratil Kunststudentin Rosie Rosierosebear adoptdontshop Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Wer sich nun in Rosie verliebt hat & nicht mehr genug von ihr bekommt, kann ihr auf Instagram unter rosierosiebear folgen. [/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Alexandra & Tito

    [intro_paragraph] Tito ist immer dabei, bei Shootings, Kundenmeetings oder auch im Büro. Mit seiner lustigen Art ist er nicht nur Stimmungsaufheller, sondern oft auch Eisbrecher. Gemeinsam sind Alexandra und Tito ein unschlagbares Team. [/intro_paragraph]

     

    Die Stadthunde Alexandra Stanic Photographin Fotografin Schriftstellerin Journalistin Tito Englische Bulldogge Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    ERZÄHLT UNS BITTE EIN BISSCHEN VON EURER GESCHICHTE: WIE HABT IHR ZUEINANDER GEFUNDEN?

    Tito ist der Hund von meinem Partner Marko und mir. Wir wussten sehr früh, dass wir einen Hund möchten, haben aber ein Jahr gewartet, um wirklich 100 Prozent sicher zu sein. Als es soweit war und wir beschlossen haben, nach dem Sommer einen Hund zu holen, habe ich Marko vorzeitig im Juli mit Tito überrascht. Ich würde einen Hund nie einfach so „herschenken“, aber ich wusste ja, dass Marko und ich unbedingt einen Vierbeiner an unserer Seite möchten und uns schon entschieden haben. So habe ich ihm also einfach nur die Suche erspart.

    Als Fotografin bist du sehr viel unterwegs, wie vereinst du Tito mit deinem Beruf?

    Tito ist ein sehr liebenswerter, entspannter und lustiger Hund. Er furzt, schnarcht und freut sich über jeden Menschen, der gerade in der Nähe ist. Dadurch lockert er Fotoshootings, aber auch alle anderen Termine, auf. Ich würde ihn jetzt eher nicht zu einem sehr seriösen Meeting mitnehmen, weil er dafür einfach zu lustig ist, aber er kann fast überall hin mit.

    Bitte beschreibe deinen typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Unter der Woche ist er meistens mit mir in der Redaktion oder im Studio von Marko. Falls ich zum Beispiel einen wichtigen Termin habe oder einen Workshop halte, bei dem er nicht dabei sein kann, bleibt er einfach im Büro bei meinen biber-KollegInnen. Marko nimmt ihn oft zu Agenturterminen mit, weil Tito mit jedem auskommt und ein Icebreaker ist. Die Kreativbranche ist Hunden gegenüber größtenteils sehr offen eingestellt. Am Wochenende fahren wir meist in den Lainzer Tiergarten, der ist bei uns ums Eck, dort kann er sich austoben. Wir haben auch einen Bach ganz in der Nähe, da sind wir mehrmals die Woche anzutreffen. Außerdem liebt Tito meine Eltern, wir sind am Wochenende auch oft bei ihnen am Land.

    Die Stadthunde Alexandra Stanic Photographin Fotografin Schriftstellerin Journalistin Tito Englische Bulldogge Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    Wo liegt deiner Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Die größte Herausforderung ist tatsächlich, dass die meisten Menschen Tito so super süß finden, dass sie ihn sofort streicheln wollen und sich Fotos mit ihm wünschen. Ich weiß, ein Luxusproblem, aber Tito kann dadurch nur schwer unterscheiden, wer ihn mag und wer womöglich Angst vor ihm haben könnte. Er geht davon aus, dass er Everybody’s Darling ist und stürmt freudig auf jeden zu. Aber ich nehme die Angst von Menschen vor Hunden sehr ernst, auch wenn ich weiß, dass sich Tito noch nie unpassend oder gar gefährlich gegenüber anderen Lebewesen gezeigt hat. Es ist gar nicht so leicht, PassantInnen begreiflich zu machen, dass auch sie sich an die Spielregeln halten müssen, nicht nur Tito. Er soll z.B. niemanden anspringen, manche finden das aber lustig. Aber wenn er mit seinen 25 Kilogramm ein Kleinkind vor lauter Freude anspringt, könnte es hinfallen und sich wehtun. Das möchte ich vermeiden. Eine andere Schwierigkeit ist, dass Tito ziemlich verfressen ist und auf den Straßen allerlei Müll liegt. Die „klassischen“ Probleme von anderen HundebesitzerInnen in der Stadt gibt es bei uns eher nicht, weil wir im 23. Bezirk leben und sehr viele Grünflächen in unmittelbarer Nähe haben.

    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtet?

    Einfach ignorieren, dass manche Menschen die Nase rümpfen, wenn man ein Café oder ein öffentliches Verkehrsmittel mit einem Hund aufsucht. Und wenn man weiß, dass der nächste Tag sehr stressig wird, ab in die Natur. So bekommt man selbst einen klaren Kopf und auch der Vierbeiner kann sich auf den straffen Zeitplan vorbereiten.

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mehr Wasserspender in der Stadt, Tito ist im Sommer immer sehr heiß, da wäre es nett, wenn er sich auch im Zentrum abkühlen könnte. Außerdem wäre es toll, wenn U-Bahn-FahrerInnen einsehen würden, dass auch Tito ein bisschen Platz braucht – selbst zur Rush Hour. Vielleicht könnte man ja einen Spot in der U-Bahn markieren, der für Hunde reserviert ist..?

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Wien?

    Durch Titos liebenswerte und gelassene Art holt er mich oft runter, wenn ich dem stressigen Stadtleben verfalle. Manchmal hat er zum Beispiel einfach keinen Bock, schnell zu gehen und so komme auch ich aus diesem schnelllebigen Konstrukt raus und kann einen Gang zurückschalten. Außerdem bringt Tito Menschen zum Lachen. Das Leben in der Großstadt ist teilweise sehr anonym, jeder ist nur mit seinem Handy und sich selbst beschäftigt. Deswegen ist es wirklich schön, wenn Tito anderen Menschen für einen kurzen Moment Freude bereitet.

    Die Stadthunde Alexandra Stanic Photographin Fotografin Schriftstellerin Journalistin Tito Englische Bulldogge Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt

    [grey_box] Alexandra Stanic ist Journalistin und Fotografin, neben der Leitung der Lehrredaktion des Wiener Stadtmagazins biber, arbeitet sie an freien Fotoprojekten wie GRLPWR und Young Rebels.[/grey_box]

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz