• Jaqueline & Frederik

    [intro_paragraph]Jaqueline & Frederik verbindet ein starkes Band. Das spürt man sofort wenn man auf die Beiden trifft. Sie sind ein wundervolles Beispiel für die innige und bedingungslose Beziehung zwischen Hund und Mensch.[/intro_paragraph]

     Die Stadthunde Jaqueline Scheiber Minusgold Schriftstellerin Portrait Jolly Schwarz Photography Alexandra Stalzer Grafikdesign Wien Hunde Stadt
    ERZÄHLT UNS BITTE EIN BISSCHEN VON EURER GESCHICHTE: WIE HABT IHR ZUEINANDER GEFUNDEN?

    Für mich war schon sehr lange klar, dass ich früher oder später eine Hundebesitzerin werde. Da ich einen sehr durchstrukturierten und stressigen Alltag durch Teilzeitarbeit und Vollzeitstudium habe, wollte ich das eigentlich erst nach meinem Abschluss angehen. Als mein Partner starb, war das eine Kurzschlussreaktion. Ich ging online und suchte nach einem Hund, der am ehesten wie ein Frederik aussieht (so hat er meistens alle Hunde genannt) und fand schließlich meinen Frederik im ungarischen Tierschutz.

    BITTE BESCHREIBe deinen TYPISCHEN (STADT)-ALLTAG MIT HUND.

    Unser typischer Alltag ist jeden Tag auf’s neue untypisch. Kein Tag gleicht dem anderen, nachdem ich auch keine fixen Arbeits- oder Unitage habe ist alles immer verschieden. Frederik hat von Anfang an gelernt, dass es weder fixe Spaziergeh- noch Essenszeiten gibt. Morgens und Abends ist es aber meistens ähnlich. Ich jongliere mit meinen Eltern und einer Freundin die Zeiten, in denen ich nicht Zuhause bin und versuche Abenteuer für Frederik einzuplanen, wenn ich mal ein paar Stunden frei habe. Wir sind beide nicht die größten Frühaufsteher, weswegen jeder Tag erstmal mit kuscheln und sleeping in beginnt (sofern das Termintechnisch drin ist). Ansonsten kommt Frederik fasst überall hin mit, es ist total unkompliziert mit ihm in den Öffis unterwegs zu sein und auch in Cafés und Restaurants fällt er kaum auf. Dadurch ist er mein ständiger Begleiter geworden.

    Du arbeitest als Sozialarbeiterin, planst du Fredi mit in deine Arbeit einzubauen?

    In meiner derzeitigen Arbeitsstelle ist es leider nicht möglich ihn mitzunehmen, aber langfristig gesehen strebe ich auch eine Therapiehundausbildung mit ihm an und würde mir nichts mehr wünschen, wenn er auch aktiv an meiner Arbeit als Sozialarbeiterin teilhaben könnte.

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    WO LIEGen deiner MEINUNG NACH DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN BEIM STADTLEBEN MIT VIERBEINERN?

    Die größte Herausforderung ist meine Meinung nach dem Hund mit den eigenen zeitlichen Ressourcen gerecht zu werden. Da es in meiner Umgebung nicht unbedingt große Auslaufmöglichkeiten gibt, muss ich immer mindestens zwei Stunden einplanen um ihn mal richtig auszupowern. Das ist leider nicht jeden Tag drin, obwohl ich mir das für ihn wünschen würde.

    Hast du EIN PAAR TIPPS FÜR DAS STADTLEBEN MIT HUND, DIE du UNS VERRATEN MÖCHTEST?

    Vernetzung ist alles! Andere HundebesitzerInnen kennenzulernen ist das A und O in der Stadt finde ich. Man plant gemeinsame Aktivitäten und die Hunde haben auch Spaß dabei. Außerdem ist der Lebensrhythmus ähnlich abgestimmt und man feiert beispielsweise hundefreundliche Hauspartys. So kommt man auch an Geheimtipps und jeder kennt seine Gegend hundetechnisch am Besten, wodurch ein guter Stadtüberblick entsteht. Ich genieße den Austausch sehr und Frederik geht’s damit genauso denk ich.

    WAS WÜRDEst du dir WÜNSCHEN DAMIT DAS LEBEN IN DER STADT MIT HUND SICH FÜR dich NOCH EINFACHER GESTALTET?

    Mehr Hundefreundlichkeit im Allgemeinen. Viele Hundezonen sind derart lieblos und lächerlich, dass einem das Herz blutet wenn man notgedrungen da rein muss. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich liegt noch Verbesserungsbedarf vor, vor allem weil man für seinen Hund genauso ein Ticket lösen muss und dieser dann oft nicht so behandelt wird, als wäre er/sie ein vollwertiger Fahrgast (mit Anspruch auf Raum und Komfort)

    ZUM ABSCHLUSS: WAS IST FÜR dich DAS SCHÖNSTE AM ZUSAMMENLEBEN MIT EINEM HUND – GERADE IN DER STADT?

    Das Schönste für mich war, wie sich die Stadt verändert hat. Ich bin ein großer Wienfan und seit Frederik und ich unseren gemeinsamen Weg bestreiten, habe ich durch ihn so viele neue Ecken entdeckt, achte viel mehr auf die Natur und denke für ihn mit. Das hat die Stadt um ein vielfaches freundlicher und grüner gemacht. Wir haben großen Spaß daran gemeinsam zu trainieren und das ist eine Sache, die unbezahlbar ist: eine Beziehung, wo beide aufeinander Vertrauen macht die kleinen Herausforderungen der Stadt sofort wieder wett. Ich möchte nie wieder auf meinen kleinen Wolf verzichten müssen.

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    PS: Außer Hundemama ist Jaqueline auch als Schriftstellerin unter dem Synonym Minusgold bekann.
    Hier kommt ihr zu ihrem Blog: MINUSGOLD

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz

  • Julia, Philipp & Fux Sanjo

    [intro_paragraph]Julia und Philipp haben Anfang 2014 Fuxherz gegründet. Seit Beginn ist Sanjo fixer Bestandteil im Fuxherz-Team. Sanjo ist nicht nur Inspiration und Model, sondern auch Locationscout für Fuxherz![/intro_paragraph]

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    Erzählt uns bitte ein bisschen von eurer Geschichte: Wie habt ihr zueinander gefunden?

    Angefangen hat Sanjo nur als Pflegehund der Tierschutzorganisation Animal Hope Nitra.
    Dort gibt es die Möglichkeit, einen Hund aus dem Tierheim in der Slowakei zu adoptieren und sich um diesen Hund zu kümmern, bis er einen fixen Besitzer findet.
    Vor Sanjo hatten wir schon einen Hund zur Pflege der ein Notfall war und operiert werden musste. Dieser war dann auch nach einem Monat vermittelt. Wir fanden dies eine gute Sache, da wir uns wegen unserem ungeregelten Tagesablauf keinen Hund fix nehmen wollten, haben wir wieder Hunde bei Animal Hope Nitra durch geschaut, um uns wieder einen Pflegehund zu holen. Durch ein Foto, wo Sanjo dicht an die Gitterstäbe gedrückt schläft, bin ich auf ihn aufmerksam geworden.
    Als ich dann noch heraus fand, dass er schon seid 2 Jahren im Tierheim ist, war die Sache klar.
    Als er dann allerdings bei uns ankam, waren wir etwas „erschrocken“ da er im Gegensatz zu unserem vorherigen Pflegehund, der ein kleiner Spitz/Corgie Mischling war, uns super groß erschien.

    Am Anfang gab es super viele Interessenten für ihn, die allerdings alle Kleinkinder oder Katzen hatten, was für uns ein absolutes Ausschlusskriterium war, da er doch ein aktiver Hund ist und weder Kinder noch Katzen besonders prickelnd findet.

    Mit der Zeit hat sich dann kaum noch jemand für ihn interessiert, und wir haben Sanjo auch immer mehr ins Herz geschlossen und auch unseren Alltag um ihn herum gebastelt, was zum Glück doch ganz gut funktioniert, wenn man studiert, Selbstständig und zu zweit ist. Nach über einem Jahr hat sich dann ein junges Pärchen für ihn interessiert, die wollten wir kennen lernen, aber eigentlich war uns schon klar, dass wir diesen großartigen Hund nicht mehr abgeben.
    Als die beiden dann nicht zum vereinbarten Treff und Zeitpunkt erschienen sind und auch nicht an ihr Handy gegangen sind, war das für uns das „ultimative Zeichen“ dass dieser Hund zu uns gehört und es wohl auch sein soll.

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    Sanjo wird ja sehr stark bei euch eingebunden. Was ist denn seine Aufgabe bei Fuxherz?

    Sanjo ist für uns Inspiration, Model und Ruhepol.
    Bei der ein oder anderen Tasche durfte er schon mal Model sitzen um die Anatomie besser nachvollziehen zu können. Wir nehmen ihn eigentlich überall hin mit wo es geht und erlaubt ist, da er lieber bei uns ist (vor allem bei Julia= Mamakind delux!) als alleine oder mit dem Mitbewohner zuhause.
    Auch auf Märkten ist er ab und zu dabei, am Anfang genießt er auch die Aufmerksamkeit und ist auch ein bisschen „Kundenmagnet“, wenn es ihm reicht, legt er sich unter den Tisch und schläft.
    Wenn es bei uns stressig ist, erinnert uns Santo gerne mal daran, das er auch noch da ist und JETZT einen langen Spaziergang in Neuwaldegg, oder auf der Donauinsel braucht, was uns dann natürlich auch gut tut, den kopf durchlüftet und uns wieder runterbringt. Von selber fährt man ja in einer stressigen Zeit eher selten raus oder kommt auf die Idee mal raus zu fahren.
    Ohne Ihn hätten wir die Locations für unsere Foto-Shootings nie gefunden.

    Bitte beschreibt euren typischen (Stadt)-Alltag mit Hund.

    Sanjo ist ein absoluter Langschläfer. Da hat er sich uns ziemlich gut angepasst. Wenn man mit Ihm vor neun Uhr raus gehen will sieht er einen beleidigt an, streckt sich auf seinem Platz, gähnt und dreht sich um. Das heisst für uns, dass das erste Gassi gehen meist gemütlich erst nach dem Frühstück stattfindet. Wir wohnen im siebten Bezirk, deshalb sind die „normalen“ Gassi Touren leider etwas langweilig für ihn, und wenig grün. Deshalb schauen wir, dass wir so oft es geht mit ihm raus ins Grüne fahren, was uns natürlich auch sehr gut tut.

    Mit dem Alter wird er langsam ein ziemlich fauler Kerl und wenn wir arbeiten, zuhause oder im Atelier liegt er gerne in einem Sonnenfleck, oder vor dem warmen Ofen und grummelt laut vor sich hin, wenn man ihn dabei stört.

    Wo liegen eurer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Stadtleben mit Vierbeinern?

    Wahrscheinlich darin dem Hund genug Abwechslung zu bieten. Ohne Auto ist der Aktionsradius den man hat eigentlich doch beschränkt. Und Öffis fahren ist mit dem Hund auch nicht immer eine Freude ( prall gefüllte Sauna-U6 im Sommer). Da muss man schon manchmal aufpassen. Es gibt leider Stadthunde, die sehen nichts anderes als zweimal am Tag Strasse rauf, Strasse runter.

    Und man muss auch sagen, dass Sanjo durch seine  Zeit als Strassenhund doch das eine oder andere Problemchen hat, an dem man zwar arbeiten kann, aber es ist schwierig. Dazu zählen: Menschen mit Krücken/Gehstöcken, Motorräder und Autos bei Regen.

    Ach ja! UND Tauben! Sanjo hat aus seiner Straßenhund Zeit einen starken Jagdtrieb behalten.
    Da ist oft Tauben-Ausweich-Slalom bei uns angesagt.

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    Habt ihr ein paar Tipps für das Stadtleben mit Hund, die ihr uns verraten möchtest?

    Man kann die Stadt nur schwer ändern, also muss man sie zusammen mit dem Hund entdecken um etwas zu finden, wo der Hund spaß hat. Also einfach drauf los spazieren, die verschiedensten Hundezonen aufsuchen und ausprobieren. Den Hund am besten in alle Unternehmungen mit ein binden, solange sie keine Stress für den Hund bedeuten. Sei es nun der Cafehaus besuch, der Sommer im MQ, oder auch der Barbesuch. solange es nicht zu laut und zu überfüllt ist, ist das meistens eigentlich kein Problem, es wird meistens von den Besitzern zum Problem gemacht. Wenn es dem Hund nicht taugt, merkt man das als Besitzer eh schnell. Vor allem muss man aber auch raus aus der Stadt, die Stadt hat auch ihre Grenzen.

    Was würdet ihr euch wünschen damit das Leben in der Stadt mit Hund sich für euch noch einfacher gestaltet?

    Mehr Grünzonen, wo der Hund erlaubt ist! In viele Parks ist leider Hundeverbot, da bleiben nur die Hundezonen, die aber meisten kahl, langweilig, zu klein, vollgeschissen und teilweise mit merkwürdigen Gestalten und deren unverträglichen Hunden gefüllt sind. An sich finden wir aber, dass Wien eine sehr tolerante Hundestadt ist, in den meisten Cafés und Geschäften sind Hunde erlaubt.

    Und weniger Tauben wäre toll! 😉

    Zum Abschluss: Was ist für euch das Schönste am Zusammenleben mit einem Hund – gerade in der Stadt?

    Das uns der Hund raus bringt, in andere Gegenden bringt, wo man sonst wohl kaum hin kommen würde, es ist teilweise ein richtiges Entdecken was für Ecken es in Wien gibt. Dazu lernt man durch den Hund immer wieder neue Leute kennen.

    Fotos: Copyright © Jolly Schwarz